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Der 4000. Armine

Das sieht gut aus in Arminias Mitgliederkartei. Gunnar Kuzber (rechts) aus Bielefeld bekennt sich zu seinem Verein, füllt den Antrag aus und findet sich plötzlich auf dem Rasen der SchücoArena wieder. Der 28-Jährige ist das 4000. Mitglied und hatte sich so ein DSC-Trikot von Vorstandsmitglied Andreas Mamerow verdient. Das ehrgeizige Ziel des DSC, 5000 treue Mitglieder bis zum Ende der Saison zu verzeichnen, will der Fußballfan gerne unterstützen. Mit dem Herzen ist er schon seit vielen Jahren ein Armine, von jetzt an gehört er offiziell zum Team. Netter Nebeneffekt der neu erworbenen Mitgliedschaft: das Vorkaufsrecht für Topspiel-Tickets.

Vater und Sohn

Wolfgang Kneib (52) besuchte das Spiel gegen Mainz gemeinsam mit Sohn Lukas. Die Begegnung weckte bei dem 1,96-Meter-Hünen gleich in doppelter Hinsicht nostalgische Gefühle: Zwar stand Kneib 13 Jahre lang im Bielefelder Tor. Seine Karriere aber begann bei Mainz 05, das damals noch in der Regionalliga spielte und mit Kneib 1974 in die zweite Bundesliga aufstieg. Sohn Lukas ist noch nicht ganz so großgewachsen wie sein Vater, aber genauso fußballbegeistert: Kneib-Junior spielt beim VfL Theesen - allerdings nicht im Tor, sondern im Mittelfeld.

Entspannter Henke

Michael Henke (48), Trainer des 1. FC Kaiserslautern, kam ganz entspannt in die SchücoArena. Zwei Mal haben seine Teufel jetzt schon gewonnen - zuletzt am Samstag gegen die Kölner von Ex-Arminen-Coach Uwe Rapolder. Der aus Büren stammende ehemalige Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld nutzte den Ausflug ins heimische Ostwestfalen, um die Arminen live zu erleben - immerhin sind die Bielefelder in zwei Wochen die Gegner seiner Mannschaft. In der SchücoArena konnte Henke Gegner-Beobachtung gleich im Doppelpack absolvieren: Am 6. Spieltag bekommen die Kaiserslauterner Besuch von Arminias gestrigem Gegner Mainz 05.

30 Jahre später

Zum ersten Mal seit 30 Jahren besuchte Kurt Zentner (im Bild unten mit Betreuerin Rita Müller) seinen früheren Arbeitsplatz. Der heute 84-Jährige spielte sich in den 50er Jahren vom Mittelfeld aus in die Herzen der Arminen-Fans und wurde zur Legende. Als Stopper half Zentner dem Verein damals durch schwere Zeiten. Seit drei Jahren ist der Ex-Armine auf seinen Rollstuhl angewiesen. Seine Betreuer hatten beim DSC angefragt, ob man für Zentner nicht ein Plätzchen bei einem Heimspiel frei hätte. »Ehrensache«, hieß es bei Arminia, und so erlebte der ehemalige Stopper, beim DSC Vorgänger von Dieter Schulz, den Mainzer Besuch in der SchücoArena hautnah. Eines habe sich seit seiner aktiven Zeit nicht verändert, sagte der Fußball-Senior: die Leidenschaft für das Spiel. Fotos (4): Hans-Werner Büscher

Artikel vom 29.08.2005