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Jugendliche führen Jugendliche

Doppelausstellung »Anne Frank« und »Jüdisches« im Historischen Museum

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Anne Frank wäre heute 76 Jahre alt. Wäre - aber sie wurde bekanntlich im Konzentrationslager ermordet. Das Tagebuch der Anne Frank ist weltbekannt, das Historische Museum zeigt vom 28. August bis zum 2. Oktober die Ausstellung »Anne Frank - eine Geschichte für heute«.

Zielgruppe Nummer 1 seien Schulklassen, sagt Dr. Cornelia Foerster. Um sie »von gleich zu gleich« ansprechen zu können, führen Bielefelder Oberstufenschüler ihre Altersgenossen durch die Schau: »Jugendliche begleiten Jugendliche« heißt das Konzept. Die 28 Schüler wurden in einem Trainingsseminar von Nadja Weck und Florian Druckenthaner vom Anne-Frank-Haus (Berlin) mit der Ausstellung vertraut gemacht. Christian Bleeker (Gymnasium Bethel) hält das Konzept für eine gute Sache: »Das würde ich mir überhaupt in Museen wünschen, weil dann dieses Lehrer-Schüler-Verhältnis weg ist.« Julia Pörschke gefällt an der Ausstellung, dass sie die Brücke von der Vergangenheit bis in die Gegenwart schlägt: »Außerdem sind viele unbekannte Fotos von Anne Frank zu sehen.«
Zwei Ausstellungen - die über Anne Frank und die Ausstellung »Jüdisch« - gleichzeitig an einem Ort, nämlich der Karderie, zu zeigen, sei »ein Novum und Experiment«, sagt Museumsleiterin Dr. Cornelia Foerster. Ihrem Eindruck nach aber ein gelungenes Experiemnent: »Beide Ausstellungen zusammen wirken wie eine Selbstverständlichkeit.«
Gemeinsam mit der Volkshochschule und »Arbeit und Leben« hat das Historische Museum ein Begleitprogramm erarbeitet. Dazu gehören Rundgänge zu »Orten jüdischen Lebens« und zum jüdischen Friedhof, Vorträge, Lesungen mit Miriam Pressler und Eugen Hermann-Friede und Exkursionen nach Bergen-Belsen. Das Programm liegt im Museum aus.

Artikel vom 27.08.2005