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Die Frauen redeten
von Anfang an mit

Harting-Unternehmensgruppe wird 60

Von Bernhard Hertlein
Espelkamp/Minden (WB). Mit Sparlampen, Bügeleisen und Kochplatten hat es begonnen. Jetzt feiert die Espelkamper Technologie-Gruppe Harting ihren 60. Geburtstag.

Der Krieg war kaum vier Monate vorbei, da setzte das Unternehmer-Ehepaar Wilhelm und Marie Harting in Minden ein Zeichen für den erhofften Neubeginn. Auf nur 100 Quadratmetern starteten sie am 1. September 1945 in einer ehemaligen Reparaturwerkstatt die Produktion von Elektroartikeln für den Haushalt. Schon wenige Jahre später platzte die Produktion aus den Nähten.
1950 zog das Unternehmen in die nach dem Krieg neu gegründete Flüchtlingssiedlung Espelkamp um. Die Produktpalette vergrößerte sich. Harting fertigte in den fünfziger Jahren unter anderem Musikboxen, elektromedizinische Geräte, Zigarettenautomaten, Magnete und Steckverbinder.
1962 und 1973 ereilten die Unternehmerfamilie zwei schwere Schicksalsschläge. Zunächst musste sie den frühen Tod des Firmengründers beklagen. Zwölf Jahre später starb der erst 32-jährige zweite Sohn Jürgen bei einem tragischen Unfall. Marie Harting sprang in die Bresche. Bis 1967 führte sie das Unternehmen allein, danach gemeinsam mit ihrem ältesten Sohn Dietmar.
Harting blieb ein Unternehmen, in dem Frauen ein wichtiges Wort mitreden. Heute steht Margrit Harting als geschäftsführende Gesellschafterin mit an der Spitze einer Gruppe, die weltweit mehr als 2000 Beschäftigte zählt. Von ihnen arbeiten 1400 in Espelkamp und in Minden. Ausländische Produktionsstätten existieren im englischen Northampton, im schweizerischen Biel, im chinesischen Zhuhai und im rumänischen Sibu, früher Hermannstadt. Produziert werden industrietaugliche Lösungen für Ethernet und Steckverbinder zur Energie- und Datenübertragung sowie Tabakautomaten.

Artikel vom 27.08.2005