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Raumwirkung
überwiegt


Essen (dpa). Mit der Uraufführung des Stückes »Nächte unter Tage« nach Texten von Albert Ostermaier hat das künstlerische Programm der Ruhrtriennale begonnen. Nicht Theater werden bespielt, sondern Industriedenkmäler, die mit ihren räumlichen Vorgaben in die Inszenierungen einbezogen sind. Schauplatz von »Nächte unter Tage« ist die alte Kokerei Zollverein in Essen. Die künstlerischen Leiter nennen das Stück eine szenische Installation.
Ihr Ehrgeiz geht über Handlung und Text hinaus: Sie wollen die Zuschauer dazu bringen zu hören, was die Räume sagen. Besonders eindrücklich etwa ein Raum, in dem Schweinwerfer den in der Luft verwirbelten Staub sichtbar machen. Das Atmen fällt schwer, erinnert an die vielen Bergleute, die jung starben. Demgegenüber wirken die Auftritte der Schauspieler - befremdliche Szenen kafkaesker Gestalten - eher marginal. Aufführungen bis 9. September.
www.ruhrtriennale.de

Artikel vom 27.08.2005