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Schimmel: hässlich
und ungesund

Falsches Lüften ist häufig die Ursache

Es beginnt mit einem muffigen Geruch. Dann zeigen sich grünlich-dunkelgraue Flecken an Wänden und Fensterrahmen. Schimmelpilzbefall sieht nicht nur hässlich aus: »Er kann Atemnot, Husten und Schnupfen hervorrufen«, sagt die Ärztin Dr. med. Waltraud Pfarrer.

Die Ursache von Schimmelbildung ist häufig falsches Lüften: Durch längere Zeit gekippte Fenster strömt warme Luft in den Keller, die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den kühlen Wänden. Die feuchten Wände bieten einen guten Nährboden für Schimmelpilze. Experten raten, die Schimmelschäden so schnell wie möglich zu beseitigen. Allerdings ist die Bekämpfung der enorm widerstandsfähigen Pilzsporen nicht einfach. Chlorhaltige Mittel können die Sporen zwar innerhalb von Sekunden abtöten. Die Gefahr ist jedoch groß, dass diese Mittel falsch angewendet werden. Empfehlenswerter ist die Desinfektion mit 80-prozentigem Ethylalkohol. Essig kommt nur auf glatten Flächen in Frage. Auf Putz wird er neutralisiert und kann einen Nährboden für neue Pilzsporen bilden.
Nach dem Entfernen der Sporen kann die Luftfeuchtigkeit im Raum durch gezieltes Lüften reduziert werden und damit einem weiteren Schimmelpilzwachstum vorgebeugt werden. Eine kurze Stoßlüftung von fünf bis zehn Minuten bei möglichst weit geöffnetem Fenster ist dann am besten, wenn der Temperaturunterschied zwischen innen und außen möglichst gering ist - etwa in den frühen Morgenstunden. Wichtig ist auch, dass die Feuchtigkeit, die im Raum selbst entsteht, zum Beispiel durch Waschen und Trocknen von Wäsche, nach draußen gelüftet wird.
Durch richtiges Heizen kann die Feuchtigkeit in den Kellerräumen begrenzt werden, rät das Umweltbundesamt. Das ist vor allem in der Übergangszeit sinnvoll, um die Temperaturunterschiede zwischen außen und innen anzugleichen. Wirtschaftlich zu vertreten ist das aber nur, wenn die Heizungsanlage energietechnisch auf dem neuesten Stand ist.
Ein »Schimmelpilz-Leitfaden« und eine Broschüre zum Thema sind beim Umweltbundesamt (Postfach 1406, 06813 Dessau) erhältlich oder können aus dem Netz (www.umweltbundesamt.de)heruntergeladen werden.

Artikel vom 02.09.2005