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Klug wirtschaften mit
Oliven, Wein und Weizen
»Kreta« wird besiedelt - und jeder will ein Stück davon
Kreta-Fans wird es besonderen Spaß machen - aber auch allen, die taktische Spiele mögen, wird »Kreta« (Goldsieber, ca. 25 Euro) gefallen. Zwar handelt es sich um eine weitere Version des wohlbekannten »Siedler«-Prinzips, verschiedene Details bringen aber Abwechslung - und sorgen dafür, dass etwas Glück ebenfalls entscheidend ist, um bei der Besiedlung die Nase vorn zu haben.
Die Insel ist aufgeteilt in 16 Regionen. In jeder liegt ein Agrarplättchen, das die Spieler für sich sichern wollen - nur mit ihrer Hilfe lassen sich Städte bauen. Jeder erhält eine ganze Reihe Spielfiguren in seiner Farbe: fünf Völker, zwei Schiffe, vier Städte, drei Türme und einen Abt. Zudem gibt es einen Satz Karten mit sieben Figuren. Der Spieler an der Reihe kann wählen, ob er etwa mit der Admiralskarte ein Schiff in einem Hafen vor Anker gehen lässt, ob er mit Hilfe des Feldherren ein Volk eine Provinz besiedeln oder vom Baumeister eine Stadt errichten lässt. Wer einen Bauern ausspielt, darf ein Agrarplättchen ernten - aber nur, wenn der Spieler bereits Volk und Schiff in der Region besitzt.
Dabei sollte er genau auswählen, welche Provinz er wählt, da nämlich nicht alle gewertet werden. Am Rande des Spielfelds liegen elf Kastellkarten - die ersten beiden liegen offen da, die anderen verdeckt. Und die zeigen an, in welcher Provinz es Punkte gibt - aber auch nur für die Spieler, die dort am stärksten vertreten sind.
Das bringt Dynamik ins Spiel. Denn natürlich versuchen alle Spieler, sich in der jeweiligen Region gut zu platzieren. Da aber niemand weiß, welche Region als übernächste gewertet wird, ist auch Taktik gefragt. So sollte man sparsam umgehen mit Städten und Türmen, denn während Völker und Schiffe bewegt werden können, bleiben sie in ihrer Position - und bringen womöglich nie wieder Punkte. Wer einen Abt einsetzt, sorgt dafür, dass die übrigen Mitspieler in der Region nicht mehr ohne weiteres siedeln können - wertvoller Vorsprung. Nicht zuletzt ist die Kastellan-Karte ein taktisches Mittel. Wird sie ausgespielt, gibt es eine Punktewertung - und der Spieler kann auf die nachfolgende Kastellkarte - also auf die Punktewertung - Einfluss nehmen.
»Kreta« muss man einige Male spielen, um alle Möglichkeiten zu kennen und auszunutzen - aber dann garantiert es immer neuen Spielspaß. Corinna Strate

Artikel vom 03.09.2005