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Union und FDP
weiter deutlich
vor Rot-Grün

Polit-Barometer: Wulff auf Platz eins

Berlin (dpa). Drei Wochen vor der Bundestagswahl halten Union und FDP laut ZDF-Politbarometer ihren Vorsprung vor Rot-Grün. Die beiden Lager trennen weiterhin 13 Prozentpunkte, teilte das ZDF am Freitag mit. Ein Aufholprozess der amtierenden Bundesregierung, wie er bei den vergangenen drei Bundestagswahlen zu beobachten war, bleibe bisher aus.

Lediglich 20 Prozent der von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen Befragten (23. bis 25. August) halten eine eigenständige Mehrheit für SPD und Grüne noch für möglich, 74 Prozent sehen dies nicht mehr. Aber auch ein Wahlsieg von Schwarz-Gelb ist nach Ansicht der Wahlforscher noch keineswegs sicher: Knapp ein Drittel (29 Prozent) der Befragten hat die Wahlentscheidung noch nicht endgültig getroffen. 63 Prozent geben an, dass sie sich schon sicher sind.
In der politischen Stimmung kommt die SPD auf 30 Prozent (plus 2). Die CDU/CSU bleibt bei 44 Prozent, die Grünen kommen auf 8 Prozent (minus 1), die FDP auf 7 Prozent (minus 1). Die Linkspartei büßt einen Punkt ein und erreicht 7 Prozent.
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie taktische Überlegungen der Wähler etwas stärker zur Geltung. Nach dieser Politbarometer-Projektion käme die SPD auf 30 Prozent (plus 1), CDU/CSU auf 43 Prozent (unverändert), die Grünen erhielten 8 Prozent (minus 1), FDP und Linkspartei jeweils unverändert 8 Prozent.
Bei der Kanzlerfrage kommt Amtsinhaber Gerhard Schröder (SPD) auf 47 Prozent (unverändert), Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) auf 42 Prozent (minus 1). Im Vergleich zum entsprechenden Zeitpunkt 2002 war der Vorsprung Schröders vor dem damaligen Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) wesentlich größer (55 Prozent zu 36 Prozent).
Die Debatte über die Steuerpolitik nach der Berufung von Paul Kirchhof in das Wahlkampfteam der Union hat laut Politbarometer nur wenig an der Kompetenzzuweisung für die Parteien geändert. 24 Prozent (plus 2 Punkte) der Befragten sagen, dass die SPD am ehesten eine Steuerpolitik in ihrem Sinne vertritt, 34 Prozent (minus 1) sehen die größere Kompetenz bei CDU/CSU.
Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politiker nimmt Platz eins Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) mit einem Durchschnittswert von 1,5 auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf ein.
Danach folgt CDU-Chefin Merkel mit 0,9 vor Außenminister Joschka Fischer (Grüne) ebenfalls mit 0,9. Unverändert auf Platz vier liegt Schröder mit 0,7.

Artikel vom 27.08.2005