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Zabels letzte
»Dienstfahrt«

Zweifel an Doping-Testmethode

Granada (dpa). Die Affäre Lance Armstrong wirft auch einen Schatten auf die Samstag in Granada mit einem Prolog über sieben Kilometer beginnende 60. Spanien-Rundfahrt. Die dort traditionell besonders starken einheimischen Profis werden über 3368 Kilometer bis zum 18. September auch gegen den Argwohn anfahren müssen.

Vorjahressieger Roberto Heras, der auch schon 2000 und 2003 gewann, gilt als Topfavorit. Erik Zabel, der sich bereits drei Mal das Blaue Trikot des Punktbesten gesichert hat, fährt seine letzte Rundfahrt für das T- Mobile-Team und trifft dabei auf Alessandro Petacchi und Tom Boonen. Den drei Top-Sprintern dient die Vuelta in erster Linie zur Vorbereitung auf die Straßen-WM am 25. September in Madrid.
Mit dem ProTour-Status steigt auch in Spanien die Qualität der Teilnehmerliste. Neben Heras wollen sich auch der Tour-Vierte Francisco Mancebo (Spanien), der verhinderte Giro-Sieger Gilberto Simoni (Italien), Floyd Landis (USA) und Santiago Botero (Kolumbien) in den Kampf um das Goldene Trikot einschalten. Im Vorjahr waren unter den ersten 25 nur drei Nicht-Spanier. Der Eindruck einer lokalen Meisterschaft soll diesmal nicht entstehen.
Derweil hat der Doping-Experte Professor Fritz Sörgel, Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg-Heroldsberg, in der Doping-Affäre um Lance Armstrong Zweifel am Verfahren angemeldet. »Wenn man tatsächlich Urinproben nach mehreren Jahren noch messen will, muss man eine exakte Dokumentation vorlegen, die eindeutig belegt, dass auch ein vier oder fünf Jahre alter Urin sich im analytischen Messsystem noch so verhält wie ein frischer Urin. Das bezweifle ich, auch auf Grund unserer Erfahrungen in mehreren unserer eigenen wissenschaftlichen EPO-Studien an Gesunden«, sagte Sörgel am Freitag.

Artikel vom 27.08.2005