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»Auf Tierhaar-Allergie testen lassen«


Drei Fragen an den Kinderarzt Dr. Marcus Heidemann aus Bielefeld

Bielefeld (WB/lak). Kinder und Hunde sind ein Traumpaar. Doch ist die richtige Überwachung durch die Erziehungsberechtigten immer notwendig, rät Dr. Marcus Heidemann. Wie die Kombination zwischen Vierbeiner und kleinem Tierfreund optimal funktioniert, darüber hat der Bielefelder Kinderarzt die FIT-Redaktion informiert.

Kinder und Hunde - Wie sinnvoll ist diese Partnerschaft?
Dr. Heidemann: Sie kann sehr sinnvoll sein, muss aber in jedem Fall von den Eltern gesteuert und vor allem überwacht werden. Kinder - vor allem die kleinen unter drei Jahren - und Vierbeiner sollten niemals alleine gelassen werden. Zwischen beiden herrschen vielfach massive Kommunikationsprobleme, denn oft wird das Kleinkind vom Hund als Beute betrachtet oder ruft durch sein Schreien Aggressionen bei dem Tier hervor. Die meisten Opfer von Hunden sind Kinder und bei 40 Prozent der Kleinen unter fünf Jahren sind die Verletzungen im Kopf- oder Nackenbereich zu finden.
Was muss aus hygienischer und medizinischer Sicht beachtet werden?
Dr. Heidemann: Die Tiere sollten tierärztlich betreut und mit allen notwendigen Impfungen versorgt werden. Bei den Kindern reicht nach einem Kontakt eine normale, gesunde Hygiene wie zum Beispiel das Händewaschen.
Was muss beim Thema Allergien beachtet werden?
Dr. Heidemann: Ein Zusammenhang zwischen Allergieprävention und der Tierhaltung ist nicht abschließend geklärt. Die Prophylaxe durch Schmutz-Theorie »Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, haben weniger Allergien« ist weiterhin umstritten. Wenn ein Hund bereits vorhanden ist, sollte dieser selbstverständlich nicht übereilt abgegeben werden. Es gibt Test, mit deren Hilfe das Kind auf eine Tierhaar-Allergie getestet werden kann. Ein solcher Test sollte auch vor der Anschaffung eines Hundes durchgeführt werden.

Artikel vom 02.09.2005