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Wirtschaft erhält
Stimmungsdämpfer

ifo-Geschäftsklimaindex sinkt überraschend


München (dpa). Stimmungsdämpfer für die deutsche Wirtschaft: Nach zwei Anstiegen in Folge trübte sich das Klima im August überraschend wieder ein. Der ifo-Geschäftsklimaindex gab von 95,0 Punkten im Vormonat auf 94,6 Punkte nach, teilte das ifo Institut für Wirtschaftsforschung gestern in München mit.
»Trotz dieser Abwärtskorrektur liegt der Index aber immer noch über den Werten von März bis Juni dieses Jahres«, sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. »Alles in allem stehen die neuen Umfrageergebnisse einer verhaltenen Aufwärtsbewegung in den nächsten Monaten nicht entgegen.«
Der ifo-Index wird monatlich über eine Befragung von 7000 Unternehmen ermittelt. Experten hatten mit dem dritten Anstieg des ifo-Index in Folge gerechnet, was traditionell als Beleg für eine Trendwende gegolten hätte. Dass der Frühindikator stattdessen leicht nachgegeben hat, ist auch für den ifo-Konjunkturexperten Klaus Abberger noch kein Grund zu größerer Sorge. »Das ist ein kleiner Rückschlag, vielleicht auch eine kleine Korrektur des jüngsten Anstiegs. Es geht eben nicht stürmisch aufwärts.«
Ihre derzeitige Geschäftslage beurteilten die Unternehmen insgesamt negativer, schätzten aber ihre Zukunftsaussichten für die kommenden sechs Monate besser ein als noch im Juli. Entsprechend verschlechterte sich der Lage-Index von 94,9 auf 93,8 Punkte. Der Index, der die Erwartungen für die kommenden Monate widerspiegelt, stieg dagegen von 95,1 auf 95,4 Punkte an. Dies zeige an, dass das Konjunkturrisiko Ölpreis noch keine große Rolle spiele, sagte Abberger.

Artikel vom 26.08.2005