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Tausende Liter Heizöl ausgelaufen

Tanklastzug verunglückt: Autobahn 44 bleibt für zehn Stunden gesperrt

Von Jürgen Vahle
Warburg (WB). Mehrere tausend Liter Heizöl sind gestern auf der Autobahn 44 zwischen Warburg und Breuna ins Erdreich gelaufen. Ein Tanklastzug war dort gegen 3.30 Uhr ins Schleudern geraten und umgestürzt. Dabei riss der Tank auf. Zwei Menschen wurden verletzt.

Die Autobahn war bis gestern Nachmittag in Fahrtrichtung Kassel gesperrt. Bis in die späten Abendstunden hinein stand dann zumindest ein Fahrstreifen zur Verfügung. Auf der Strecke bildeten sich bis zu fünf Kilometer lange Staus, mehrere tausend Autofahrer mussten sich gedulden. Zudem kam es auf den Umleitungsstrecken rund um die nordhessischen Städte Arolsen und Volkmarsen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Der Fahrer des Tanklastzuges, ein 36 Jahre alter Paderborner, war mit seinem Gespann zunächst auf den Randstreifen der Autobahn geraten. Der Tankzug schleuderte, stürzte um, blieb auf der Seite liegen und blockierte die Fahrbahn.
Kurz nach dem Unfall krachte noch ein 52-Jahre alter Kurierfahrer aus Frankreich in die Unfallstelle. Beide Männer wurden leicht verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Feuerwehr war zunächst davon ausgegangen, dass sich der größte Teil des Heizöls noch in den Tanks des Unglücksfahrzeugs befindet. Daher wurden Löcher durch die Außenhaut gebohrt, um den Inhalt abpumpen zu können. Das ganze Ausmaß des Unglücks wurde allerdings erst deutlich, als das Tankfahrzeug mit schwerem Räumgerät wieder aufgerichtet worden war.
Durch die Wucht des Aufpralls war ein schachbrettgroßes Loch in den Tank gerissen worden. Der größte Teil des Öls war wohl schon vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte auf die Autobahn und anschließend in das nahe Erdreich sowie in einen Graben gelaufen. Der Lastzug hatte insgesamt 30 000 Liter an Bord.
Aus diesem Grund wurde gestern das Erdreich rund um die Unfallstelle nahe des Parkplatzes »Am Roten Ufer« großflächig ausgehoben. Die Arbeiten dauerten bis zum späten Abend und müssen aller Voraussicht nach heute fortgesetzt werden.
Die Höhe des Sachschadens an den Fahrzeugen gab die Autobahnpolizei mit mindestens 80 000 Euro an. Mehr als 120 000 Euro werden die Arbeiten zur Beseitigung des Heizöls kosten, schätzen die Beamten.

Artikel vom 26.08.2005