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Das lässt sich hören:
Spende statt Blumen

Bibliothek profitiert von Nachbarschaftsfest

Brackwede (oh). Alle mal herhören! Das gilt besonders für die Nutzer der Stadtteilbibliothek Brackwede. Denn seit gestern ist die bisher recht sparsam ausgestattete Hörbuchabteilung dort um sechs neue »Bücher« - quer durch verschiedenste Literaturgattungen und im handlichen CD-Format - reicher geworden.

Völlig überraschend schneite dieser »Büchersegen« Bibliotheksleiterin Katharina Günther gestern ins Haus an der Germanenstraße - durch Anne und Bernd Dittert. Das Brackweder Ehepaar, selbst seit seinem Ruhestand wieder intensive Nutzer der Stadtteilbibliothek, hatte in der vergangenen Woche seine unmittelbaren Nachbarn in der Rhedaer Straße zu einem »Nachbarschaftsfest« eingeladen.
Wir nehmen unsere Gäste so, wie sie kommen - nur auf die üblichen Mitbringsel sollte verzichtet werden, hatten Ditterts in ihrer Einladung vermerkt. Wer dennoch nicht mit leeren Händen kommen wolle, der könne eine Spende zugunsten der Stadtteilbibliothek da lassen.
Und diese Idee - zur Nachahmung empfohlen, wie Anne Dittert meint - kam bei den Nachbarn äußerst gut an. Insgesamt 110 Euro steckten in den Umschlägen. Die wurden von den Gastgebern dann auf runde auf 150 Euro aufgestockt.
Eine Summe, die Katharina Günter gemeinsam mit den Spendern umgehend in sechs Hörbücher umsetzte. »Balzac und die kleine chinesische Schneiderin« von Dai Sijie, »Herr der Diebe« von Cornelia Funke, »Ich mach mir Sorgen, Mama« von Wladimir Kaminer, »Meines Vaters Land« von Wibke Bruhns, »Geschichte eines Deutschen« von Sebastian Haffner und »Das Glasperlenspiel« von Hermann Hesse heißen die »Lückenfüller«, die das Hörbuchregal in der Brackweder Stadtteilbibliothek attraktiver machen.
»Vor den Sommerferien hatten wir bereits zehn Hörbücher - überwiegend Krimis - gestiftet bekommen. Außerdem haben wir selbst zehn "Bestseller"-Hörbücher angeschafft«, sagt die Bibliotheksleiterin. Das sei aber längst nicht genug, um den immer größer werdenden Bedarf der Nutzer gerecht zu werden. Deshalb sei sie über die jüngste Spende sehr glücklich.

Artikel vom 26.08.2005