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Die großen Drei verstärken sich für den Titel

Eine eigene Nobelliga: Juventus Turin, Inter und AC Mailand sind wieder Italiens Favoriten

Beim neuen Verein soll es wieder besser laufen: Der Portugiese Luis Figo verließ Real Madrid und wechselte zu Inter Mailand. Foto: Reuters
Rom (dpa). Nach einem schlimmen Sommer mit Lizenz-Verweigerungen, Zwangsabstiegen, Klagen, Betrugsprozessen und Club-Pleiten dürfen sich Italiens Tifosi endlich wieder auf Fußball freuen. Neue Stars wie Inter Mailands Figo und Juventus Turins Patrick Vieira kämpfen mit etablierten Serie-A-Größen wie AS Roms Francesco Totti und AC Mailands Andrej Schewtschenko um den italienischen Meistertitel.
Und diesen »Scudetto« wird das Spitzentrio mit Titelverteidiger Juve, Inter und Milan mit großer Sicherheit allein unter sich ausmachen, vom AS Rom oder dem starken Aufsteiger Palermo einmal abgesehen. Die drei reichen Traditions-Clubs aus dem Norden bilden in der mit insgesamt 1,5 Milliarden Euro verschuldeten Serie A eine eigene kleine Nobelliga. Während die meisten Clubs unter Schulden ächzen, konnten sie sich verstärken. Titelverteidiger Juve holte Vieira. Die Hoffnungen basieren auf ihm, der eingespielten Elf und auf Meistercoach Fabio Capello. Er ist der unangreifbare Chef. Wer sonst hätte sich getraut, Kapitän Alessandro Del Piero zum Ersatzmann zu degradieren?
Capello ist der am meisten bewunderte, Roberto Mancini der am meisten beneidete Trainer der Liga. Inter-Besitzer Massimo Moratti erfüllte ihm jeden Wunsch und holte neben Julio Cesar, Pizarro, Solari und Wome auch noch Figo und Walter Samuel von Real Madrid. Nun hat Mancini Druck.
Das gilt auch für AC Mailands Coach Carlo Ancelotti. »Ein zerstreuter Schneider kann zuweilen einen guten Stoff ruinieren«, unterstellte Club-Besitzer Silvio Berlusconi seinem Trainer, das riesige Potenzial nicht zu nutzen. An Qualität mangelt es nicht: Mit den Nationalstürmern Christian Vieri und Alberto Gilardino hat Milan vor allem seinen Angriff erheblich verstärkt. Allein für Gilardino gab der Verein 24 Millionen Euro aus.

Artikel vom 26.08.2005