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Streitsüchtige Würmer
Das seit Jahren erwartete Computerspiel mit den quirligen Duellanten ist fertig
Was wissen Menschen gewöhnlich über Würmer? Der gemeine Wurm ist lang, dünn, glitschig und ringelt sich. Angler stellen ihm nach und stecken ihn dankbar auf den Haken. Auch Gärtner geraten bei seinem Anblick in Verzückung. Neben dem populären Regenwurm gibt's Rundwürmer, Schnurwürmer, Fadenwürmer, Bandwürmer, Ringelwürmer, Plattwürmer - und auch viele Varianten der berüchtigten Computerwürmer. Doch die bringen meist nur Ärger.
Nur eine Sorte Wurm im Computer macht richtig Spaß: Nach »Krieg der Welten« und »Krieg der Sterne« geht der Krieg der Würmer mit »Worms 4: Mayhem« in eine neue Runde. Die vierte und beste Folge des Computerspiels hat Codemaster angereichert mit neuen Welten, irrwitzigen Waffen und spannenden Missionen. Erstmals ist es möglich die bombensüchtigen Kriecher in einem neu geschaffenen Modus in die aberwitzigsten Kleidung zu stecken.
Das Spiel-Prinzip ist ebenso einfach wie genial: Ziel ist es, durch strategisches Geschick und einer zielgerichteten Auswahl der lustigsten Waffen die gegnerischen Wurm-Truppen so schnell wir möglich zu vernichten.
In 25 brandneu geschaffenen Schlachtfeldern können die feindlichen Wurm-Truppen sich gegenseitig bekämpfen. Bei kaum einem Computerspiel wird während des Spielens so viel gelacht wie bei Worms. Die lustigen Fratzen und frechen Grimassen der Comic-Kriecher sind die eigentliche Attraktion des »verbissenen« Strategie-Spiels.
Nur eine Hand voll PC-Spiele hat das Glück, zehn Jahre lang das Interesse der Massen zu wecken - und das weltweit. Auch Worms ist so ein zeitloser Klassiker. Die Idee mit den Würmern entstand 1995 und schlug ein wie die sprichwörtliche Bombe. Bisher hat sich das Spiel auf allen Plattformen (PC/PS2/Xbox) weltweit mehr als neun Millionen mal verkauft. Dieses Jahr feiern die umtriebigen Kriecher 10. Geburtstag und wurden bisher international mit den
wichtigsten Preisen der Branche überhäuft - so auch unter anderem mit dem der »Originellsten Idee Weltweit« der Spielefachmesse ECTS oder von der BBC als »Best Game«.
Pro Runde darf jeder Spieler einen Wurm bewegen und in Aktion bringen. Die feindlichen Kriecher können sich in der Zeit nicht vom Fleck rühren. Während dieser Runde darf er entweder eine Waffe einsetzen oder Sonderaktivitäten wie Beamen oder Graben ausführen.
Doch die Bewegungsfreiheit der Würmer wird meistens stark durch unwegsames Gelände, Minen und Giftfässer eingeschränkt - und es bleiben nur wenige Sekunden, um die richtige Strategie und Waffe zu wählen. Denn die Zeit spielt mit. Und genau hier liegt die Spannung.
Dabei stehen zahlreiche und aberwitzige Waffen zur Verfügung, die es gilt, geschickt einzusetzen. Besonders die exotischeren Waffen wie Super-Schaf, heilige Handgranate, BSE-Kühe, Baseballschläger oder die Bananenbombe bringen den größten Spielspaß.
Sogar harmloses Toilettenpapier wird neuerdings zur überzeugenden Waffe. In Mayhem können nämlich in der »Waffenfabrik« eigene Wummen kreiert werden. Deren durchschlagende Kraft ist dem Gegner im Multiplayer- oder Online-Modus unbekannt. Daraus ergeben sich dann immer und immer wieder neue Spielsituationen.
Elementar für das Spiel ist auch, dass die 3D-Landschaft durch die wuchtigen Explosionen ständig unwegsamer wird.
Das Entwicklerstudio Team17 hat die Wurm-Armada diesmal mit so viel pointenreicher Mimik, ulkiger Gestik und durchtriebenen Grimassen ausgestattet, dass trotz der hartgesottenen Kriecher-Schlacht kein Auge trocken bleibt. Und mit der USK-Freigabe ab sechs Jahren ist das verbissene Strategie-Spiel auch für viele Kinder und Jugendliche mit Sinn für eigenwilligem Humor geeignet. (tl)

Artikel vom 09.09.2005