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Kampf der Kommoden:
Antikes kontra Ikea

Witzige China-Ausstellung bei Wolf R. Ross


Sennestadt (mp). Sie ist 1,35 Meter breit, 0,42 Meter tief, 0,74 Meter hoch. Sie hat drei Klappen unten, drei Schubläden oben. Das gute Stück ist mit Eiche furniert und steht als »Bjursta« für Euro 199,- bei Ikea. Deutschlandweit löst dieses Möbel allerdings weitaus weniger Begeisterung aus als in China. Dort rennen junge Leute scharenweise ins schwedische Möbelhaus, um sich einzudecken. Immer häufiger wird dafür der antike Klassiker, die kunstvoll verzierte Kommode aus der Qing-Dynastie (1665 bis 1912), scheinbar ohne Sinn für Familientradition einfach ausrangiert. Einige dieser besonderen Möbel landen bei Wolf R. Ross in Sennestadt, der sie in seiner China Galerie zum Verkauf anbietet. Der gelernte Fotograf ist mit einer Chinesin verheiratet und deshalb selbst häufig vor Ort. Am Beispiel eines befreundeten Ehepaares aus Shanghai dokumentierte der 66-Jährige die neue Möbelleidenschaft der jungen Chinesen. Das Ergebnis ist als witzige Fotowand in seiner Galerie, Uhlenflucht 10, zu sehen. Dort stehen sich auch die beiden konkurrierenden Kommoden direkt gegenüber - das Modell »Bjursta« als freundliche Leihgabe der Bielefelder Ikea-Niederlassung.

Artikel vom 25.08.2005