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Aktionäre verzögern Fusion

Turbulente Hauptversammlung bei Mobilcom beendet

Hamburg (dpa). Die Führung des Mobilfunkanbieters Mobilcom rechnet nach der harschen Kritik einiger Aktionäre mit der Zustimmung der Hauptversammlung zur Verschmelzung mit der Tochter Freenet.de.
Von Freund und Feind kritisiert: Thorsten Grenz

»Wir gehen davon aus, dass die Aktionäre dem Vorhaben zustimmen werden«, sagte ein Sprecher gestern in Hamburg. Wegen der Vielzahl der Wortmeldungen war die außerordentliche Hauptversammlung im Hamburger Kongresszentrum am Dienstag unterbrochen und die Entscheidung über die geplante Fusion um einen Tag verschoben worden. Gestern wiederholten einzelne Anteilseigener ihre Kritik an der Transaktion und an einer Sonderdividende, auf die Großaktionär TPG dringen soll.
Vorstandschef Thorsten Grenz verteidigte die Fusion. Mobilcom-Freenet würde zum größten Telekom-Komplettanbieter nach der Deutschen Telekom, bekräftigte Grenz, der zum Monatsende seinen Vorstandsposten an Freenet-Chef Spoerr abtreten wird.
Vor der Hauptversammlung der Tochter Freenet warf Spoerr in einem Interview Grenz Fehlverhalten bei der geplanten Fusion vor. Er gab Grenz Mitschuld an den anhaltenden Spekulationen um eine mögliche Sonderdividende von bis zu einer Milliarde Euro. Teile der Belegschaft und Gewerkschaften befürchten, dass durch eine Sonderausschüttung die Substanz von Mobilcom gefährdet werden könnte. »Mobilcom hat spät reagiert und dazu mit Fehlinformationen«, sagte Spoerr der »Welt«. Grenz wies die Vorwürfe zurück.

Artikel vom 25.08.2005