30.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gefahrenpunkt absperren


Zu dem Artikel »Tod eines Radlers wirft alte Fragen auf« ging folgende Zuschrift ein:
Bezirksamtsleiter Detlef Schäffer spricht uns mit seinem Artikel zu dem tragischen Unfall auf der Paderborner Straße, auf der ein 67-jähriger Radfahrer am 27. Juli tödlich verunglückte, einfach aus der Seele. Auf dem Abschnitt zwischen Brücke und Sägewerk Tellenbröker sind drei Fußgänger und zwei Radfahrer, die wir alle persönlich kannten, beim Versuch, diese gefährliche Straße zu überqueren, ums Leben gekommen. Schon vor drei Jahren nach dem Tod einer Rentnerin, die ebenfalls auf dieser Straße von einem Motorrad erfasst wurde, forderte die Bezirksvertretung beidseitig der Straße Absperrungen. Doch der Landesbetrieb Straßen NRW sah hier keinen Unfallschwerpunkt und lehnte weitere Maßnahmen ab. Wieviel muss denn noch passieren?
Ja, es gibt die Möglichkeit, diese Schnellstraße über die Brücke oder durch den Fußgängertunnel gefahrlos zu über- beziehungsweise unterqueren. Doch ein Teil der Menschen aus der im Laufe der Zeit dicht besiedelten Südstadt wollen diesen sicheren Umweg nicht in Kauf nehmen. Es hilft kein Appell an die Vernunft, kein gutes Beispiel (wir wissen es aus eigener Erfahrung). Schon einen Tag nach dem letzten tödlichen Unfall liefen ältere und jüngere Menschen mit Kind oder Hund, mit Gehhilfen und Einkaufswagen wieder an der gleichen Stelle über die Fahrbahn. Auch Radfahrer fuhren wieder munter über die Straße. Das geht leider Tag für Tag so. Es ist wohl bei vielen Menschen so, dass ohne Verbote, Strafen oder Erschweren eine gewisse Sicherheit im Verkehr nicht zu erreichen ist. Sie betrifft Autofahrer, Radfahrer und die Bürger gleichermaßen. Zugegeben: Für uns, die wir die ums Leben gekommenen Unfallopfer kannten, sieht es anders aus als für den Landesbetrieb Straßen NRW. Diese Betroffenheit kann womöglich nicht vom grünen Tisch nachempfunden werden. Doch jeder Tote ist einer zuviel. Menschenleben ist kostbar.
Das Überqueren dieser gefährlichen Straße zu erschweren, ist im wahrsten Sinne des Wortes notwendig. Wir bitten daher, weitere nötige Absperrungen vorzunehmen ehe der nächste Unfall passiert. Es ist schon viel gewonnen, wenn viele Menschen davon abgehalten werden, sich dauernd in Gefahr zu bringen.
JOSEFINA ZINNINGRID KLUGEBielefeld

Artikel vom 30.08.2005