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»Dorf im Dorf«
kann noch nicht
gebaut werden

Zu nass für BGW-Seniorenanlage

Jöllenbeck (gge). Der Bau von 46 Senioren-Wohnungen am »Adler« in Jöllenbeck verzögert sich um 14 Tage bis drei Wochen. Grund: Der Boden ist so feucht, dass Vakuum-Brunnen gesetzt werden müssen, um dem Lößlehm das Wasser zu entziehen. Die Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft rechnet mit Mehrkosten von bis zu 30000 Euro.

»Wir hätten uns einen trockeneren Sommer gewünscht. Aber das ist Bauherren-Risiko«, so Wilfried Vogelsang, Leiter des technischen Geschäftsbereichs der BGW, gestern zum WESTFALEN-BLATT. Jetzt wird man wohl mehr als die veranschlagten 4,37 Millionen Euro investieren müssen. Vogelsang hofft, wenigstens die verloren gegangene Zeit wieder aufholen zu können, damit die Anlage wie geplant im Herbst 2006 fertiggestellt werden kann. Eigentlich hatte bereits am Montag mit dem Bau des »Dorfs im Dorfe« an der Eickumer Straße/Ecke Dorfstraße begonnen werden sollen.
Die BGW realisiert in Jöllenbeck das fünfte Projekt des von ihr entwickelten selbstbestimmten Wohnens mit Versorgungssicherheit, das bundesweit als »Bielefelder Modell« für Aufmerksamkeit sorgt. Ein Servicestützpunkt der Arbeiterwohlfahrt ist rund um die Uhr besetzt und kann von den Mieterinnen und Mietern ebenso in Anspruch genommen werden wie von Bewohnern aus der Nachbarschaft.
Eine Besonderheit der Seniorenwohnanlage ist das große Wohncafé, das gleichzeitig als Begegnungszentrum für die Jöllenbecker genutzt werden kann. Außerdem steht eine Wohnung für Gäste oder zur Verhinderungspflege auf Zeit zur Verfügung.
Die 47 bis 70 Quadratmeter großen barrierefreien Wohnungen sind für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte geeignet und werden teils frei finanziert, teils mit öffentlicher Förderung errichtet. Sie befinden sich in acht einzelnen drei- und viergeschossigen Gebäudeteilen, die durch offene Gänge miteinander verbunden sind. Kleine Innenplätze bilden Treffpunkte in der Mitte der Anlage.
Der Entwurf der Düsseldorfer Architektin Heidrun Eppinger hatte den 1. Preis im Landeswettbewerb »Innerstädtisches Wohnen in neuzeitlicher Architektur« gewonnen, den die Architektenkammer NRW und das Landesministerium für Städtebau, Wohnen, Kultur und Sport NRW ausgelobt hat.

Artikel vom 25.08.2005