Von Hans Peter Tipp Bielefeld (WB). Bernd Korzynietz? Massimilian Porcello? Marco Küntzel? Es gibt noch viele Fragezeichen hinter den Namen der vermeintlichen Anfangsaufstellung des DSC Arminia Bielefeld im Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05. Eines hat sich aber seit gestern in ein Ausrufezeichen verwandelt: Isaac Boakye stürmt erstmals in dieser Saison von Beginn an für die Ostwestfalen.
»Er ist jetzt so weit. Er wird auf jeden Fall spielen«, legte sich Thomas von Heesen gestern fest. Bislang hatte er Arminias Torschützenkönig von 2004 unterstellt, nicht ideal ins System zu passen. Diese Trainersicht hat sich gewandelt. Boakye, der sich mit seinen Treffern im Aufstiegsjahr bei den DSC-Fans längst unsterblich gemacht hat, seitdem aber von vielen Verletzungen zurückgeworfen worden war, hat von Heesen überzeugt: »Isaac ist fit und hat diesen Zug zum Tor, den ich mir bei ihm vorstelle, im Training gezeigt. Wenn man einen Spieler mit solchem Potenzial hat, dann muss man ihm auch die Chance geben, es im Spiel zu zeigen.« Und zwar länger als vor einer Woche im Pokalspiel in Magdeburg, als Boakye in nur fünf Minuten Einsatzzeit »ordentlich Theater machte«, wie von Heesen sagte. Da legte er seinem Mitspieler Zuma mustergültig zum 3:0 auf. Vertauschte Rollen - denn eigentlich ist Boakye ja der Torjäger und Zuma der Vorbereiter. Aber ein Tausch, der dem Trainer gezeigt hat: Hier wächst etwas zusammen. »Es ist aber nicht nur wegen der fünf Minuten von Magdeburg: Die beiden verstehen sich gut und wissen, wie sie miteinander spielen können.« Das habe sich in der Woche im Training angedeutet, jetzt soll das dynamische Duo am Sonntag im Wettkampf den Mainzern das Fürchten lehren und den »Konzeptfußball a la von Heesen« veredeln. System übersetzt der Arminia-Trainer nämlich nicht mit »Schema F«: Deshalb wird er gegen Mainz seine Mannschaft nicht nur anders aufstellen, sondern vielleicht auch anders formieren. »4-1-4-1«, so könnte der neue Arminia-Schlüssel zum Sieg durchaus aussehen. Vorn spielt auf jeden Fall mit Boakye die »9«, aber welche Zehn spielen dahinter. Von Heesen blieb unverbindlich. Doch die Entscheidung für Boakye sei keine gegen Fatmir Vata: »Sie können auch zusammen spielen.« Miteinander, nebeneinander, hintereinander? Auch das musste offen bleiben, unter anderem weil Bernd Korzynietz (Adduktorenverhärtung), Massimilian Porcello (Bänderdehnung im Sprunggelenk) und Marco Küntzel (Oberschenkelzerrung) verletzungsbedingt weiter wackeln. Etwas Gewissheit gab es aber auch abseits von Boakye: Hinten steht Mathias Hain mit der »1« im Tor, und Neuzugang Radim Kucera wird garantiert zum Aufgebot gehören.
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