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»Ich möchte Nummer
eins der Welt werden«

Justine Ozga: Guter Start der Profikarriere

Bielefeld (WB/fbr). Justine Ozga gilt als das derzeit größtes Talent des Westfälischen Tennisverbandes (WTV). Sie ist die Nummer drei der nationalen Juniorinnen-Rangliste und auf der deutschen Damen-Rangliste hat sie sich auf Position 64 vorgespielt. Bereits zum dritten Male schlägt sie bei den Bielefeld Open auf. Allerdings ist nun nicht mehr alles so wie zuvor, denn erstmals schlägt die 17-Jährige als Tennisprofi auf.

Die aus dem oberschlesischen Gleiwitz stammende Juniorin hat die 10. Klasse mit Realschulabschluss verlassen, jedoch geht es per Fernstudium in Richtung Abitur weiter. »Ich möchte, obwohl es sehr schwer ist, zweigleisig fahren, denn ich weiß schließlich nicht, ob mit der Tenniskarriere so klappt, wie ich es mir vorstelle«, erklärt Ozga. Was das sportliche Ziel betrifft, da hat Ozga ganz klare Zielvorstellungen. »Ich will die Nummer eins der Welt werden und gebe mich nicht mit anderen Positionen zufrieden«, gibt sich die Zweitligaspielerin des THC im VfL Bochum sehr selbstbewusst. WTV-Cheftrainer Jürgen Kania ist der Mann, der sie auf ihrem langen Weg zur Weltspitze zur Seite steht. Mit Wilson und Nike hat das Tennistalent auch schon Sponsoren zur Seite.
Der Einstieg in die Profitour lief selbst für Ozga besser als erwartet. Der geplante Sprung auf die WTA-Weltrangliste ist längst vollzogen, waren die Erfolge bei den Turnieren auf Mallorca, in Polen, Portugal, Alkmar und Turin für den derzeitigen WTA-Rang 649 verantwortlich. Dabei hat die Zweitligaspielerin das Handicap, dass sie gemäß WTA-Reglement auf Grund ihres Alters nur an bis zu 13 Erwachsenenturniere spielen darf. In Bielefeld wird sie ihr sechstes Turnier spielen. Das Ziel bis zum Ende der Turnierserie ist klar umrissen. »Ich möchten unter 500 rutschen«, erklärt die in Dortmund wohnende Ozga, die den ersten Deutschen Meistertitel im Jugendbereich 2001 als ihr bisher schönstes sportliches Erlebnis bezeichnet
Beim Unternehmen »Nummer eins« wird nichts dem Zufall überlassen, erhält Ozga Unterstützung auf vielen Ebenen. So wird sie beispielsweise psychologisch auf ihre Profikarriere vorbereitet und zuständig ist hierfür Professor Langkamp (Uni Bochum). »Diese Zusammenarbeit hat mir schon sehr geholfen, denn im Tennissport spielt das Mentale eine sehr große Rolle«, so Dortmunderin, die am liebsten auf Hardcourt aufschlägt.
Natürlich ist das Training mit Konditions- und Tenniseinheiten entsprechend den Anforderungen intensiver geworden. »Besonders die konditionelle Grundlage ist eine andere geworden«, erklärt Ozga, die von sich behauptet, sich für ihr sportliches Ziel auch quälen zu können.
Möglichst weit kommen, doch ich denke von Match zu Match«, ist das Motto für das Bielefelder Turnier, welches für sie sehr gut besetzt ist. Den ersten Schritt tätigte Justine Ozga am gestrigen Tag mit dem 6:2,6:7(9),6:4-Erfolg gegen die Wildcardinhaberin Julia Görges (THC Ahrensberg).
Das Kurzportrait, Name: Justine: Maria Ozga, Geburtsdatum: 31. Januar 1988, Geburtsort: Gleiwitz (Oberschlesien), Wohnort: Dortmund. Schule: Institut für Lernsysteme Hamburg (Fernschule). Tennis seit: 1993, Verein: THC im VfL Bochum. Sportliche Vorbilder: Steffi Graf, Roger Federer. Schläger: Wilson N`Code. Bevorzugter Belag: Hardcourt. Persönliche Stärken: Zielstrebigkeit, Disziplin. Sportliche Erfolge: Deutsche Jugendmeisterin 2001, Deutsche Vizemeisterin 2000, 2002 und 2004, Halbfinale Giersch-Wasmuth-Pokal Marl 2004.

Artikel vom 24.08.2005