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»Die große Täuschung«

Experten-Stimmen: Poulidor wird ironisch


Olaf Ludwig Sportlicher Leiter T-Mobile: »Es überrascht mich, davon zu hören. Aber so lange nichts sicher ist, ist es sehr schwierig, über diese Sache zu urteilen.«
Daniel Baal ehemaliger Präsident des französischen Radsport-Verbandes, UCI-Mitglied: »Der Mythos Armstrong hat keine Daseinsberechtigung mehr. Diese Entdeckungen müssten auch die größten Verehrer Armstrongs verstummen lassen.«
Raymond Poulidor dreimal Zweiter und fünfmal Dritter der Tour: »Warum führen wir nicht rückwirkend Tests bis 1903 durch? Armstrong hat mehrfach gesagt, dass er nie etwas genommen hat - allerdings gab es zu dem betreffenden Zeitpunkt noch nicht die entsprechenden Proben.«
Eric Boyer Teammanager Cofidis: »Das ist ein Donnerschlag. Die Journalisten haben ihre Arbeit getan. Aber es ist schade, dass die UCI nicht rückwirkend die Mittel einsetzt, die ihr zur Verfügung stehen. Vielleicht war es damals der Beginn einer ganz großen Täuschung. Da schaut man die Tour, sieht Armstrongs Arroganz. Und dann entdeckt man, dass alles nur Schau ist.«
Richard Virenque siebenmal Gewinner des Bergtikots der Tour und selbst ehemaliger Dopingsünder: »Die Angelegenheit erscheint mir ein wenig bizarr: Jahre später solche Entdeckungen.«

Artikel vom 24.08.2005