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Feueralarm - in drei
Minuten alle in Sicherheit

Brandschutzübung im Finanzamt klappte hervorragend


Bielefeld (MiS). Um 10.58 Uhr schrillt die Alarmanlage. Die 200 Bediensteten und die Besucher des Finanzamtes Bielefeld-Außenstadt bewahren die Ruhe, begeben sich sofort über die Notausgänge ins Freie. Bereits um kurz nach 11 Uhr gestern Vormittag kann Räumungsleiter Wolfgang Semrau melden, dass sich niemand mehr im Gebäude befindet.
Räumungsleiter Semrau ist nicht nur beim Finanzamt tätig. Er ist auch Löschabteilungsführer der Freiwilligen Feuerwehr Gellershagen. Er weiß um die Bedeutung des Brandschutzes und darum, wie wichtig es ist, das Verhalten im Ernstfall zu proben: »Deshalb haben wir die Übung bewusst auch während der normalen Öffnungszeiten veranstaltet.«
Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Werner Vossmerbäumer, gleichzeitig Feuerwehr-Vize in Heepen, ist er für den Einsatz der Räumungshelfer, 18 Kollegen aus dem Haus, verantwortlich. Sie geleiten die Menschen nach draußen, überprüfen, ob sich noch jemand in den Räumen aufhält.
Die Helfer, aber auch die übrigen Bediensteten, werden regelmäßig von Semrau und Vossmerbäumer geschult. Um dieses Training realistischer zu gestalten, hat die Oberfinanzdirektion Münster ein Übungsgerät zur Verfügung gestellt. Mit ihm kann ein »Entstehungsbrand« in einem Papierkorb oder an einem Computerbildschirm simuliert werden.
Die Profis von der Berufsfeuerwehr, die die vorher nicht angekündigte Übung beobachten, sind mit der raschen Räumung hoch zufrieden. »Es hat alles vorbildlich geklappt«, sind sich Hans-Dieter Mühlenweg und Enno Westerwelle von der Hauptfeuerwache am Stadtholz einig.
Im Abschluss an die Übung übergibt Semrau zwei ausgemusterte Karren mit einer Tragkraftspritze des Typs »TS2/5«, Schlauchmaterial und weiterem Kleingerät an Rolf Ortmeyer. Dessen Familie hat in der Gaststätte »Zur Linde« im Gütersloher Stadtteil Isselhorst ein kleines Feuerwehrmuseum eingerichtet. »Da sind wir immer an neuen Ausstellungsstücken interessiert«, sagt er.
In Zeiten des »kalten Krieges« sollten die Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen - etwa nach einem Bombenangriff - in der Lage sein, selbst mit den Löscharbeiten zu beginnen. Deshalb war die Spritze 1965 angeschafft worden. Herkömmliche Feuerlöscher haben sie längst abgelöst. Und der stellvertretende Finanzamtsvorsteher Hans-Hermann Schulze nimmt auch allen »Kunden« der Behörde die Hoffnung, bei einem Brand könnten Finanzamtsunterlagen unwiederbringlich verloren gehen: »Die Daten sind in unserem Düsseldorfer Rechenzentrum zentral gespeichert.«

Artikel vom 24.08.2005