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Bei Tebau ist
bald Schluss

Interessent springt ab

Von Thomas Hochstätter
Löhne (WB). Die insolvente Metallbaufirma Tebau mit ehemals 180 Beschäftigten in Löhne im Kreis Herford soll zum 30. November geschlossen werden. Der letzte Übernahmeinteressent ist abgesprungen.

IG-Metall-Bevollmächtigter Peter Kleint sagte, die verbliebenen etwa 110 Beschäftigten hätten dies in einer Betriebsversammlung erfahren. Der Bielefelder Insolvenzverwalter Hartmut Stange bestätigte, ohne Geld eines Investors bestehe keine Chance auf eine Weiterführung. Weiteres soll heute während einer Gläubigerversammlung entschieden werden.
Als »abenteuerlich« bezeichnete Gewerkschafter Peter Kleint Äußerungen, wonach eine hohe Zahl von Kündigungsschutzklagen Grund für den Rückzug des Investors sei. »Dies stand in bisherigen Gesprächen nie im Vordergrund«, sagte Peter Kleint. Insolvenzverwalter Hartmut Stange sagte allerdings, die Firma sei höchstens mit 85 Beschäftigten rentabel zu führen gewesen. Und gegen eine solche Reduzierung stehe das Arbeitsrecht. Tatsächlich hätten 37 von 53 Entlassenen geklagt.
Zuletzt hatte es geheißen, eine Firma mit Schweizer Hintergrund wolle möglicherweise 90 Tebau-Beschäftigte übernehmen. Seit der Insolvenz im März sollen eine Handvoll Investoren die Lage begutachtet haben. Der jetzt abgesprungene Geldgeber sei jedoch der ernsthafteste gewesen. Dass bis November ein neuer Investor Geschmack an dem Betrieb mit mehr als 50-jähriger Geschichte finde, gilt als unwahrscheinlich.
Tebau hatte sich auch im sozialen Umfeld engagiert, unterhielt etwa eine als vorbildlich bewertete Kooperation mit einer Realschule.

Artikel vom 24.08.2005