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Schlechte Prognose
 Hart
 am
 Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Der Kalender sagt, dass immer noch August ist. Aber es fühlt sich schon an wie Herbst und passend zur allgemeinen Großwetterlage fallen speziell in Dortmund bereits die Blätter von den Bäumen. Die Zwischenbilanz einer noch jungen Saison jagt den Borussen Schauer über den Rücken. Im UI-Cup blieben sie an Olmütz hängen, im DFB-Pokal war schon am ersten Bahnhof Braunschweig Endstation und in der Liga wurde daheim gegen Schalke verloren. Viel schlimmer hätte es kaum kommen können. Borussia ist am Boden, die Prognose ziemlich schlecht.
Auch das Wort Abstiegskampf kommt schon wieder um die Ecke gekrochen. Überlebenskampf klingt noch Furcht erregender, wobei der unheilvolle Unterton der schlechten sportlichen Vorhersage entspringt. Bisher gibt der BVB nur wenig Anlass, an bessere Zeiten zu glauben. Die ausgangs der vergangenen Spielzeit zart aufkommende Aufbruchstimmung droht im neuerlichen Misserfolg zu verpuffen.
Das macht den notwendigen Sparkurs zu einem noch steinigeren Weg als ohnehin schon. Europacup-Einnahmen wären hilfreich, doch die wird es in dieser Saison auf keinen Fall geben - und danach wahrscheinlich auch nicht. Weil im Moment niemand den Borussen zutraut, ins obere Liga-Drittel vorzustoßen. Die BVB-Brötchen sind klein geworden, der Kader ist eng, ein finanzieller Spielraum fast nicht mehr vorhanden. Mittendrin steckt der Trainer, der angesichts der äußerst angespannten Gesamtsituation auch nervös geworden ist. Dabei dachte Bert van Marwijk bei seinem Amtsantritt vor 14 Monaten noch, einen der schönsten Jobs im Fußball überhaupt zu haben.

Artikel vom 24.08.2005