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»Das ist nicht mein Spiel«

An die neue Rollenverteilung muss sich Armine Markus Schuler gewöhnen

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Links außen oder draußen: Markus Schuler bewegt sich bei Arminia auf schmalem Grat. Der Bielefelder, der mit beständig guten Leistungen großen Anteil hatte am Klassenerhalt, muss sich neu positionieren. Vom Verteidiger zum offensiven Flügelspieler - »daran muss ich mich gewöhnen«, gestand Schuler nach dem Pokalspiel in Magdeburg.

Etwas mehr als eine Stunde lang agierte er als Frontmann von Tobias Rau. Seit der 23 Jahre alte Ex-Bayer in Bielefeld ist, darf er hinten links verteidigen. Schuler weiß: Er selbst hat das Pech, über die Sommerpause von zwei Verletzungen - zuerst im Knie, dann im Oberschenkel -Êaus der Rolle des Platzhalters in die des Herausforderers geraten zu sein.
»Tobias Rau hat den Vorteil, jetzt schon zwei Mal in der Bundesliga gespielt zu haben«, sieht Thomas von Heesen den Neuzugang im Kampf um den Stammplatz links in der Viererabwehrkette momentan im Vorteil. Doch Arminias Trainer lässt nicht unerwähnt: »Markus Schuler ist auf einem guten Weg.« Von Heesen bescheinigte dem 28-Jährigen unlängst nach der Testpartie gegen Al Wahda (Arabische Emirate), seine Abwehraufgabe gut gelöst zu haben. Schuler war sogar Kapitän.
Woran es ihm noch mangelt, ist Spritzigkeit. Darum waren die 61 Minuten Einsatzzeit in Magdeburg - Schuler kam für den angeschlagenen Küntzel - auch für den Anfang genug. »Das dauernde Draufpressen ist eigentlich nicht mein Spiel. Trotzdem war's gut für mich, nach der Verletzungspause Spielpraxis sammeln zu können.«
Vorläufig ungeklärt bleibt, ob es an den in ihren Möglichkeiten limitierten Magdeburger Amateuren lag oder daran, dass Schuler seine Fähigkeiten als Antreiber auf dem Flügel schlichtweg unterschätzt: Jedenfalls brachte seine Hereinnahme endlich Schwung in das bis dahin müde Offensivspiel der Schwarz-Weiß-Blauen.
Aber was, wenn sich in Kürze David Kobylik gesund zurückmeldet? Bleibt Schuler dann nicht einmal mehr der Trostpreis? Denn als solchen empfindet er die neue offensive Rolle, in der besagter Kobylik Trainer von Heesen in der Vorbereitung so sehr überzeugt hatte. Möglich, dass sich der Tscheche für das nächste Ligaspiel gegen Mainz noch nicht gesund meldet. Kobylik hat Knieprobleme. Von Heesen versichert: »Er bleibt so lange draußen, bis er wieder richtig fit ist.«
Weil sich auch Marco Küntzel - in Abwesenheit der verletzten Schuler und Kobylik links offensiv gesetzt - in Magdeburg eine Blessur am Oberschenkel zuzog, könnte die Lösung Rau hinter Schuler nächsten Sonntag erstmalig in einer Punktpartie zum Tragen kommen. Tobias Rau äußerte bereits, sich das Zusammenwirken mit Schuler gut vorstellen zu können. Klar traten in Magdeburg kleinere Abstimmungsprobleme zu Tage, jedoch nicht solchen Ausmaßes, das ein Zusammenspiel der zwei Linksfüßer verhindern sollte.

Artikel vom 23.08.2005