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Hanna Krampe sehr souverän

Tennis Bielefeld Open: Topgesetzte Kelly de Beer ein »Lucky Loser«

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Am ersten Tag der Damen-Qualifikation der Internationalen Meisterschaften beim BTTC wurde sie von der Turnierleitung noch zur Spielerin des Tages gewählt. Am gestrigen Abschlusstag der Qualifikation setzte die Bochumer Zweitligaspielerin das i-Tüpfelchen und schaffte mit 6:0,6:3-Erfolg gegen Antonia Föhse (TuS 06 Waldbröl) den Sprung ins Hauptfeld. Auch die Topgesetzte Kelly de Beer aus den Niederlanden wird dort aufschlagen.

»Bei etwas Auslosungsglück hatte ich schon mit dem Sprung in das Hauptfeld gerechnet«, erklärte Krampe. Zwar konzentriert sich die 1,75 Meter große gebürtige Wittenerin ihrem Lehramtstudium Kunst und Deutsch in Dortmund, »doch deshalb habe ich den Schläger noch nicht ganz aus der Hand gelegt, so die 23-Jährige, die noch bei einigen Preisgeldturnieren aufschlägt. Vorbei sind allerdings die Zeiten auf der Profitour, mit der Krampe zwei Jahre nach ihrem Abitur unterwegs war. Platz 450 in der Weltrangliste konnte sie sich erspielen. »Natürlich treffe ich auch in Bielefeld auf alte Bekannte und kann das Niveau auch sehr gut einschätzen«, erklärt Krampe.
Wie weit sie bei ihrem Debüt in Bielefeld kommt, ist für die DTB-B-Trainerschein-Inhaberin auch eine Sache der Auslosung. »Wenn ich in Runde eins gleich gegen die Titelverteidigerin Kristina Barrois antreten muss, dann werde ich mich wohl verbschieden müssen«, so Krampe. Bei etwas Losglück ist der dreimaligen Westfalenmeisterin, die zudem 1999 und 2005 zur WTV-Spielerin des Jahres gewählt wurde, noch einiges zuzutrauen. Ihre derzeitige Ranglistenposition beim DTB ist die Nr. 34.
Nicht so souverän wie Krampe schaffte die topgesetzte Kelly de Beer aus den Niederlanden den Sprung ins Hauptfeld. Sie verlor das Quali-Finale gegen Martina Babakova (Slowakei) glatt mit 2:6,2:6. »Das war eigentlich anders geplant«, meinte die 19-Jährige, die dann sich aber doch noch freuen durfte. Als Lucky Loser schaffte sie doch noch den Sprung ins Hauptfeld.
Die Niederländerin hatte sich erst spät für die Teilnahme in Bielefeld entschieden und war aufgrund ihrer Weltranglistenposition (WTA 632) von der Turnierleitung mit einer Wildcard bedacht worden.
»Das war eine gute Entscheidung nach Bielefeld zu kommen, denn meine ersten Eindrücke von diesem Turnier sind sehr gut«, so de Beer. Natürlich möchte die Niederländerin, die mit sechs Jahren durch ihre Eltern zum Tennissport kam, auch als »Lucky Loser« noch möglichst lange an der Voltmannstraße das Turnier und das gelungene Ambiente genießen, doch konkrete Vorstellungen hat die nahe Amsterdam wohnende de Beer nicht. »In denke nur von Match zu Match.«
Sie beendete im Frühjahr ihre schulische Ausbildungs und startet nun den Versuch einer Prpfikarriere. Erste Erfolge stellten sich auch schon ein. Im Juni gewann sie mit ihrer Doppelpartnerin ein 10 000 Dollarturnier im niederländischen Alkammar. Einnen Monat später schaffte sie beim genauso Dollar dotierten Turnier in Heerhugoward den Sprung ins Finale, welches sie aber verlor.

Artikel vom 23.08.2005