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Grüner Wahlkampf

Opposition - warum nicht?


Grün kann auch ohne Rot. Selbstbewusst zieht Grünen-Chef Reinhard Bütikofer mit dieser Botschaft in den Wahlkampf. Und erteilt zugleich allen Spekulationen eine Abfuhr. Rot-Rot-Grün, Schwarz-Grün, Ampelkoalition mit FDP, SPD - Nein, danke! Der Ober-Grüne ist Realo genug, um eine rot-grüne Neuauflage für unrealistisch zu halten. Politik könne man auch in der Opposition gestalten.
Dort fühlen sich die Grünen möglicherweise sogar wohler als an der Seite von Schröder & Co., die ihren Noch-Partner mit der einsam getroffenen Neuwahl-Entscheidung rücksichtslos düpiert haben. Eine linke Regierungsmehrheit wird mit der grünen Fundamental-Absage an jedwede Dreier-Koalition immer unwahrscheinlicher.
Was aber, wenn die grüne Oppositions-Strategie verfängt? Wenn sich am Wahlabend Union und FDP einer koalitionsunfähigen Mehrheit von SPD, Linkspartei und Grünen gegenübersehen sollten?
Große Koalition von SPD und Union? Das würde die ohnehin zerrissene SPD weiter spalten. Und eine Minderheitsregierung von Union und FDP wäre auf Unterstützung aus der Opposition angewiesen.
So also erklärt sich Bütikofers Optimismus: Opposition - warum nicht? Andreas Kolesch

Artikel vom 24.08.2005