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Potenzial der
Wirtschaft
unterstrichen

Kanzler im Osten

Amsdorf (Reuters). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat vor neuen Spaltungstendenzen in Deutschland gewarnt. Dies helfe weder den Deutschen im Westen noch denen im Osten, sagte Schröder gestern beim Besuch eines mittelständischen Unternehmens in Amsdorf im Süden Sachsen-Anhalts.

»All das Gerede über Frust, den es im Osten angeblich anders gibt als im Westen, ist ziemlich dummes Zeug«, fügte der SPD-Politiker beim Besuch des Wachsherstellers Romonta hinzu. Das Unternehmen mit 400 Mitarbeitern bezeichnete er als Symbol für eine zunächst fehlgeschlagene und später aus eigener Kraft geglückte Privatisierung.
Amsdorf liegt im Mansfelder Land, das bundesweit mit am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen ist und als Problemregion gilt. Schröder sagte: »Es gibt keine in dem Sinne verlorenen Regionen, wie dies manch einer in Süddeutschland glaubt.« Schröder bezog sich mit seinen Äußerungen auf Bemerkungen des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, der gesagt hatte, die Frustrierten in Ostdeutschland dürften nicht erneut über das Schicksal der Bundesrepublik bestimmen. Stoiber hat seine Äußerungen inzwischen relativiert.
Beim Besuch der Aker Ostsee-Werft in Wismar erklärte Schröder, hier werde das große Potenzial der ostdeutschen Wirtschaft sichtbar. Die Werft habe einen schmerzhaften Schrumpfungsprozess hinter sich gebracht. Der heutige Erfolg werde daran deutlich, dass Aker Ostsee mit einem Auftragsbestand von derzeit 44 Schiffen im Wert von 1,6 Milliarden Euro bis 2009 ausgelastet sei.

Artikel vom 23.08.2005