Die Benzinpreise steigen, und viele Autofahrer dachten darüber nach, auf die vermeintlich preiswertere Eisenbahn umzusteigen - jedenfalls bis gestern. Denn gestern bremste sich Bahn selbst aus. Der Grund: Sie erhöht zum Fahrplanwechsel im Dezember, wie schon vor einem Jahr, die Preise für ihre Fahrkarten. Maßvolle Preisanpassungen aufgrund steigender Kosten kann der Bahnreisende noch nachvollziehen, wenn das Geschäft brummt und die Bahn in allen Bereichen Dampf macht. Die Bemühungen, pünktlich zu sein und moderne Züge einzusetzen, sind nicht zu übersehen, und Stammkunden haben ohnehin wegen der vielen leidvollen Erfahrungen ein dickes Fell bekommen. Doch zum Fahren mit der Bahn gehören nicht nur Züge, sondern auch Bahnhöfe und mehr Gleise. In zahlreichen kleineren und mittleren Stationen fehlt es an Attraktivität und Komfort, Engpässe an Knotenpunkten müssen dringend beseitigt werden. Die Einnahmen aus der Tariferhöhung sollten dazu genutzt werden werden, für den Kunden sichtbare Verbesserungen vorzunehmen. Wer Preise erhöht, reagiert gezwungenermaßen. Die Bahn ist aber auch gefragt, neue Weichen zu stellen. Ernst-Wilhelm Pape
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