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Birgit Kromp mag's nostalgisch

45-Jährige Leserin gewinnt professionelle Aufnahmen im Fotostudio

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen (WB). »Einmal auf Bildern gut aussehen«, das wollte Birgit Kromp. Ihren Wunsch erfüllt bekam die Altenpflegerin jetzt im Rahmen der WESTFALEN-BLATT-Aktion »Wünsche werden wahr«. Die Ergebnisse der Aufnahmen im Oeynhausener Studio Wilke findet die 45-Jährige großartig.
Anja Döhring zeigt Birgit Kromp verschiedene Darstellungsformen.

»Sie dürfen ruhig ein wenig in die Ferne gucken. Das ist sehr schön«, sagt Fotografin Anja Döhring. Die 37-jährige Vlothoerin schaut durch den Sucher ihrer Mamiya RB 67 - und ist offensichtlich sehr zufrieden mit dem, was sie sieht. »Ihr Lächeln ist ganz toll«, sagt sie zu ihrem Modell, das von Minute zu Minute lockerer wird. Zuvor hatte die 45-Jährige nämlich noch Bedenken geäußert. »Ich schaue doch nicht so gern in die Kamera. Bis zum 40. Lebensjahr gibt es deshalb kaum Fotos von mir«, erzählt sie.
Dabei liebt Birgit Kromp, die in Frankfurt an der Oder geboren wurde und heute im St.-Laurentius-Heim in Löhne-Gohfeld arbeitet, doch romantische Aufnahmen. Deshalb wählt sie beim Vorgespräch mit Anja Döhring auch eine besondere Gestaltung der Fotos aus: mit Sepia-Stich, jenem nostalgischem Braunton, der an Bilder aus den zwanziger, dreißiger Jahren erinnert.
Während der dreiviertel Stunde, die das Fotoshooting in dem Studio am Oeynhausener Busbahnhof dauert, macht Birgit Kromp gut mit, findet ganz offensichtlich immer mehr Spaß an der Sache. »Offener, offener, ja, Klasse!«, ruft Anja Döhring einmal ganz begeistert in das Surren des Generators hinein, der die Studiolampe kühlt. Sie ist seit zehn Jahren Fotografin, und Birgit Kromp ist eine Kundin, die es ihr leicht macht. Sie setzt sich auf einen Stuhl, legt sich auf den Boden, schaut mal hierhin, mal dorthin - ganz so, wie Anja Döhring es ihr vorschlägt. Auch eigene Ideen hat die Altenpflegerin. »Das ist ja für einen Fotografen viel einfacher«, lobt die Expertin.
Birgit Kromp will am Ende sogar mit aufräumen - liegt doch hier ein Tuch herum, steht hier ein Stuhl schief, und das Hintergrundrollo muss auch noch aufgerollt werden. »Lassen Sie mal!«, sagt Anja Döhring. Sie mache das schon. »Ich kenne das eben nicht anders«, sagt Birgit Kromp entschuldigend.
Ein paar Tage später sind die 400-ASA-Aufnahmen fertig. Die Oeynhausenerin ist begeistert, sucht sich aus dem Ertrag des Schwarz-weiß-Negativfilms ihre Favoriten aus. Und auf den Großaufnahmen ihres Gesichtes sieht man: Birgit Kromp hat es genossen. Sie war in dieser Stunde im Fotostudio richtig glücklich.

Artikel vom 23.08.2005