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Schumi dementiert Wechselgerücht

Formel 1: McLaren-Mercedes läuft im Titelrennen die Zeit davon

Istanbul (dpa). Nach fünf Jahren Regentschaft ist der Rekord-Weltmeister zum Fußvolk abgestiegen. Im Istanbul Park kam er nach einer Reparatur an der Lenkung nach 18 Runden Pause zwar für kurze Zeit ins Rennen zurück, aber nur um drei Plätze gut zu machen für die Qualifikation in Monza.

»Die Ferrari F 2005 haben sich in rutschende rote Schnecken verwandelt«, schrieb »La Gazzetta dello Sport«, und »La Repubblica« meinte: »So schlecht war Ferrari in der Ära Schumacher noch nie. Spekulationen der »Bild«-Zeitung über einen möglichen Wechsel des 36 Jahren alten Kerpeners nach dessen Vertragsende (Ende 2006) zu Mercedes erteilte Schumacher gestern eine klare Absage. »Jeder weiß, wie eng Ferrari und ich verbunden sind«, ließ er auf seiner Homepage mitteilen. »Bild« hatte von einem »Geheimtreffen« mit Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug berichtet.
Stattdessen richtete der siebenmalige Weltmeister den Blick auf das Heimrennen der Scuderia in zwei Wochen. »Monza ist uns sehr wichtig, und auch wenn wir momentan nicht zu alter Stärke in der Lage sind, wollen wir unseren Tifosi doch das Bestmögliche bieten. Das sind wir uns und ihnen einfach schuldig.«
McLaren-Mercedes läuft dagegen im Kampf um den ersehnten Titel in der Formel-1-Weltmeisterschaft die Zeit davon. »Silberpfeil«-Pilot Kimi Räikkönen half der zweite Sieg nacheinander im Kampf um die WM-Krone gegen den Spanier Fernando Alonso nicht viel. »Die Möglichkeit, 24 Punkte in fünf Rennen aufzuholen, ist überschaubar«, sagte Haug: »Wir haben es kaum in der Hand.«
Selbst wenn Räikkönen seinem fünften Saisonsieg bei den noch ausstehenden Rennen in Monza, Spa, Sao Paulo, Suzuka und beim Finale in Schanghai fünf weitere Siege folgen lässt, garantiert dem Finnen dies nicht den Titel. Mindestens fünf Punkte pro Rennen müssten jeweils zwischen Räikkönen und Spitzenreiter Alonso liegen. Bei der Formel-1-Premiere am Bosporus waren es lediglich zwei.

Artikel vom 23.08.2005