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Von großen Träumen -
und was daraus wurde

Langzeitreportagen dokumentieren Lebensläufe


ARD, 23 Uhr: Wie entwickeln sich Menschen und ihre Lebensumstände? Wie gehen sie damit um, das Träume unerfüllt, Ziele nicht erreicht werden. Wie verarbeiten sie unerwartete Wendungen? Zwei Langzeitreportagen geben darüber Auskunft.
»Drei Wünsche, drei Frauen, ein Jahr« ist der Titel des Filmes, für die sich die Autorinnen Corinna Belz und Bärbel Maiwurm ein Jahr lang an die Fersen einer Malerin, einer Köchin und einer Musikerin in Deutschland geheftet haben.
Die drei jungen Frauen zwischen 30 und 40 Jahren äußern zu Jahresanfang ihren Herzenswunsch: Barbara, die Malerin, wünscht sich, von ihren Bildern leben zu können. Bettina ist Köchin und träumt von einem neuen Beruf. Die Musikerin Angelika will ein Konzert in Polen geben, zu dem sie ihre Großmutter einladen möchte, die sie seit zwölf Jahren nicht gesehen hat. Der Film zeigt drei Frauen, die wissen, dass sich ihre Wünsche zwar schwer erfüllen, aber auch nicht mehr allzu lange aufschieben lassen.
Weitaus umfassender noch ist die Langzeitreportage des österreichischen Dokumentarfilmers Helmut Voitl. 1970 führte er mit achtjährigen Kindern Gespräche und filmte, was sie ihm über sich und ihr Leben erzählten. 1974 und 1987 besuchte er sie erneut, setzte die Unterhaltungen fort. 2003 stellten sich die nun 40-Jährigen wieder den Fragen von Helmut Voitl, der inzwischen von seiner Kollegin Elisabeth Guggenberger begleitet wird.
Neun Frauen und Männer aus Wien, Oberösterreich, Tirol, Kärnten, Steiermark und dem Burgenland haben auf diese Weise über Jahrzehnte Einblicke in ihr Leben gewährt. Der Dokumentarfilm »Null Acht Vierzig. Das Spiel des Lebens«, den der Sender 3sat am 4. September (21.15 Uhr) in Erstausstrahlung zeigt, erzählt von Erfolgen und Niederlagen, von Hoffnungen und Enttäuschungen, von Schicksalsschlägen und Glücksmomenten - eben davon, was aus den Achtjährigen wurde.

Artikel vom 23.08.2005