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Friedliches Ende der Räumung

Letzte israelische Siedler haben den Gazastreifen verlassen


Nezarim (Reuters). Nach 38-jähriger Besetzung des Gaza-Streifens hat Israel gestern die letzte Siedlung in dem palästinensischen Gebiet geräumt. Anders als in vielen anderen der 21 Siedlungen wurden die israelischen Soldaten in Nezarim nicht mit brennenden Barrikaden oder lautstarken Protesten empfangen.
Dort entfernten die Bewohner sogar noch vor dem Eingreifen der Soldaten den siebenarmigen Leuchter vom Dach der Synagoge. Die Bewohner der Siedlung hatten sich geeinigt, nach einem gemeinsamen Gebet mit den Soldaten in Ruhe zu gehen.
Dagegen rüsteten sich im Westjordanland bereits Hunderte Ultranationale, die für heute angesetzte Zwangsräumung zweier Siedlungen so schwer wie möglich zu machen. Ministerpräsident Ariel Scharon erklärte, Israel werde weitere Enklaven nur auf Basis von Verhandlungen aufgeben. Bis dahin werde Israel seine verbleibenden Siedlungen ausbauen. Die Palästinenser befürchten, dass Israel damit seine Kontrolle im Westjordanland verstärken will und die Gründung eines eigenen Staates in die Ferne rückt. Die Räumung des Gaza-Streifens mit seinen etwa 8500 jüdischen Siedlern verlief etwa doppelt so schnell wie zunächst geplant

Artikel vom 23.08.2005