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Lincolns Pass-Plan
steht in der Kritik

Nur Manager Assauer stützt seinen Regisseur


Frankfurt/Main (dpa). Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hat sich kategorisch gegen eine Einbürgerung des Brasilianers Lincoln ausgesprochen. »Bei allem sportlichen Ehrgeiz sollte man immer auch zusehen, dass ein Bezug zu Deutschland besteht. Ich bin kein Freund davon, dass man sich eine Nationalmannschaft zusammenkauft«, sagte Bierhoff.
Auch der Geschäftsführende DFB-Präsidenten Theo Zwanziger äußerte Bedenken gegen den vom Schalker Mittelfeldspieler am Wochenende vorgestellten Plan. »Wenn Lincoln vor allem Deutscher werden wollte, wäre dagegen nichts zu sagen. Wenn aber jemand die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen will, weil er in seiner eigenen Nationalmannschaft nicht aufgestellt wird, hätte ich damit meine Probleme«, sagte Zwanziger. Lincoln hatte geäußert, er wolle die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen und bei der WM im nächsten Jahr für Deutschland spielen.
Rückendeckung erhielt Lincoln, der seit 2001 in Deutschland lebt, von Schalke-Manager Rudi Assauer: »Er identifiziert sich mit Deutschland, wie das kein Brasilianer tut. Sein Trainer Ralf Rangnick ist allerdings dagegen: »Ich schätze Lincoln sehr. Doch wer für Deutschland spielt, muss eine wirkliche Bindung zum Land haben - wie Gerald Asamoah, der hier aufgewachsen ist.«

Artikel vom 23.08.2005