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Franz Müntefering erleidet Zusammenbruch

SPD-Parteivorsitzender nach Kreislaufschwäche zur Untersuchung in Klinik gebracht


Homburg (dpa). Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering ist gestern auf einer Wahlkampfveranstaltung im saarländischen Homburg zusammengebrochen. Der 65-Jährige erlitt während einer Rede einen Schwächeanfall. Er wurde sofort in die Universitätsklinik der Stadt gebracht. Dort sollte er nach Angaben von SPD-Sprecher Lars Kühn in der Nacht zur Beobachtung bleiben. »Es geht ihm gut«, sagte Kühn zum Gesundheitszustand Münteferings.
Der SPD-Chef brach am späten Nachmittag bei einer Kundgebung in der Homburger Fußgängerzone zusammen. Laut Kühn handelte es sich um eine Kreislaufschwäche. Münteferings Termine heute Vormittag wurden abgesagt, zunächst nicht aber die Teilnahme an einer Diskussion im ZDF am Abend. Ob der SPD-Chef wie geplant am Samstag gegen 12 Uhr auf dem Bielefelder Jahnplatz seinen Wahlkampfauftritt wahrnimmt, war zunächst noch nicht klar.
Der 65-Jährige wirkte bei seinem Auftritt zunächst konzentriert, griff Unions-Kanzlerkandidaten Angela Merkel an und fordert von den Unternehmen mehr Engagement für neue Arbeitsplätze. »Es kann nicht sein, dass die Gewinne ins Ausland mitgenommen werden und wir in Deutschland auf 4,8 Millionen Arbeitslosen sitzen gelassen werden«, schimpfte der Sauerländer.
Eigentlich wollte er 45 Minuten reden, doch nach 20 Minuten war er am Ende seiner Kraft. Der Politiker hatte gerade über den demographischen Wandel in der Gesellschaft gesprochen: »Die älteren Menschen in unserem Land - entschuldigen Sie...« Dann brach er zusammen, versuchte noch, sich am Pult festzuhalten, doch er sackte zusammen und wurde von Ordnern aufgefangen. Ein Aufschrei ging durch die Menge.
Wenige Minuten später raste seine Wagenkolonne mit dem Krankenwagen an der Spitze in die Homburger Uniklinik. Noch im Krankenwagen erhielt Müntefering eine Infusion. Der 65-Jährige war gegen Mittag mit dem Flugzeug aus Berlin nach Frankfurt und dann mit dem Auto nach Saarbrücken weitergereist.

Artikel vom 25.08.2005