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Entschuldigung bei Antifaschisten


Prag (dpa). 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich Tschechien gestern erstmals bei der deutschen Minderheit für die bisher ausgebliebene Würdigung ihrer Widerstandskämpfer entschuldigt. Zu dieser humanitären Geste sei Prag auch durch die versöhnliche Außenpolitik der rot-grünen Bundesregierung ermutigt worden, sagte Außenminister Cyril Svoboda.
Die Ehrung der damaligen Antifaschisten in einer Regierungserklärung sei ein Zeichen, dass Tschechien zur Selbstreflexion fähig sei. Viele der meist sudetendeutschen Widerstandskämpfer hatten die Tschechoslowakei später wegen der deutschfeindlichen Atmosphäre verlassen.
Um heute nicht neue Ungerechtigkeiten zu schaffen, habe man auf individuelle Entschädigungszahlungen an Deutsche verzichtet, sagte Ministerpräsident Jiri Paroubek. Die Regierung stelle aber eine Million Euro für die Dokumentation von Einzelschicksalen zur Verfügung. Die Entschuldigung stelle jedoch keine Neubewertung der Nachkriegsergebnisse dar, unterstrich Paroubek. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 25.08.2005