Bielefeld (MiS). Auf dem Tisch liegt das mehrere hundert Seiten dicke »Wechsel-Lexikon«. Darin hat die FDP aufgeschrieben, welche Veränderungen in Deutschland nach dem Wahltag am 18. September erforderlich sind. »Wir wollen diese Veränderungen mit der CDU als Koalitionspartner durchsetzen«, sagt der Bielefelder Liberalen-Chef Harald Buschmann.
Das möglich machen soll ein gutes Wahlergebnis. In Bielefeld will dazu Direktkandidat Dr. Bodo Ungerechts beitragen. Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Deutschen Schwimmverbandes und Universitätsdozent hat als Direktbewerber zwar keine Chance auf ein Mandat. »Aber die Zweitstimmen, die er in Bielefeld für die FDP holt, sind wie seine Erststimmen«, betont Buschmann. Deshalb betrachtet Ungerechts seine Kandidatur auch als entsprechend ernste Aufgabe. Er will eigene Akzente setzen, sieht die entsprechend seiner beruflichen Tätigkeit vor allem im Bildungsbereich. »Dabei will ich herausstellen, dass die Liberalen Bildung für jedermann ermöglichen.« Bei den Wahlkampfkosten gibt sich die Bielefelder FDP sparsam. Mehr als 16 000 Euro will man nicht ausgeben. Schwerpunktthemen der bundesweiten Wahlkampagne sind die Schaffung neuer Arbeitsplätze, der Bürokratieabbau und die Verbesserung des Steuersystems. Buschmann sieht durchaus große Schnittmengen mit der CDU: »Dazu gehört zum Beispiel die Berufung des Steuerexperten Paul Kirchhof in Merkels Kompetenzteam.« Nur in einem Punkt gibt es unterschiedliche Auffassungen: »Eine Mehrwertsteuererhöhung wie sie die CDU will, bedeutet Mehrbelastungen für Handel und Handwerk«, sagt Otto Sauer, FDP-Sprecher im Rat. Höhepunkt des FDP-Wahlkampfes in Bielefeld ist der Auftritt von Parteichef Guido Westerwelle und des NRW-Vorsitzenden Andreas Pinkwart am kommenden Montag in der Raspi (Beginn: 19 Uhr). NRW-Innenminister Ingo Wolf spricht am 8. September über den Bürokratieabbau, Pinkwart ist am 14. September Gast des Industrie- und Handelsclubs. Gesundheitsexperte Daniel Bahr wird am 30. August erwartet.
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