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»System außer Betrieb«

DSC-Youngster sollen sich in die Oberliga reinspielen


Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Benno Tuchtenhagen, Brackweder »Urgestein« aus längst vergangenen »Quirkendörper« Verbandsligazeiten, fand am Sonntag Gefallen an der personellen Besetzung der Amateurmannschaften des DSC Arminia und des BV Borussia Dortmund. »So stelle ich mir Nachwuchsteams von Bundesligisten vor«, meinte der »Mit-Füfziger« und begründete auch warum: »Da spielen blutjunge Kerle gegeneinander, die vielleicht eines Tages den Sprung in die oberste Spielklasse schaffen können.« Die gelegentlichen Fehler hüben wie drüben nahm Tuchtenhagen den »Youngstern« an seiner ehemaligen Wirkungsstätte Brackweder Stadion nicht übel. »Aus Fehlern lernt man. In beiden Mannschaften steckt doch sehr viel Potenzial.«
Die Gäste aus der westfälischen Metropole behielten mit 2:0 die Oberhand und waren auch um diese zwei Treffer besser. Arminias Coach Michael Piwowarski erklärte auch warum: »Kollege Theo Schneider ist ein alter Fuchs. Er hat uns in Emsdetten beobachtet, jetzt in der direkten Begegnung die Passwege zugestellt und damit unser System außer Betrieb gesetzt.«
Diese Formel klingt ganz einfach, wenn sie denn von der Mannschaft umgesetzt wird. BVB-Coach Schneider war zufrieden. »Meine Jungs haben zwar nicht über 90 Minuten geglänzt, aber die gestellte Aufgabe erfüllt.« Zweifellos sind die Borussen schon einen Schritt weiter als der DSC. »Die Dinge müssen wachsen«, übt sich das Bielefelder Trainergespann Lazic/Piwowarski in Geduld. Und mit Blick auf den blutjungen Kader stellt »Piwo« fest: »Einige Spieler haben noch nicht begriffen, dass sie nicht mehr in der Jugend, sondern in der Amateur-Oberliga spielen.«
Die vorjährigen U 19-Leistungsträger wie Engin Yildiz und Zlatko Janjic sind noch nicht in der vierthöchsten Spielklasse angelangt. Zudem ist der ehemalige »Hüpker« Ridha Skhiri, der mit seinen 32 Jahren am Sonntag den übrigen Altersdurchschnitt von 19,6 Jahren deutlich »versaute«, noch längst nicht der erwartete Spielgestalter und Regisseur.
Den berühmten »Kopf der Mannschaft« vermisst zumindest Piwowarski nicht. Der für die Ausbildung verantwortliche Fußballlehrer: »Unsere jungen Talente müssen sich erst in die Oberliga reinspielen. Dann werden sie auch den Anforderungen gerecht.« Weil Arminia nicht das Dortmunder Bollwerk knacken konnte, zuletzt auch mit drei Spitzen unproduktiv agierte, wanderten die drei Zähler in den Kohlenpott. Michael Piwowarski und auch sein Kollege Igor Lazic sind sich einig. »In Erkenschwick platzt nächsten Sonntag der Knoten. Dort werden wir den ersten Dreier holen.«

Artikel vom 23.08.2005