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Kombination aus CD und DVD

Musikkonzerne wollen das schleppende Geschäft ankurbeln


Berlin (dpa). Die Musikkonzerne Universal und SonyBMG wollen den schleppenden CD-Absatz in Deutschland mit neuen Formaten ankurbeln und lockern dafür die Preise. Heute bringt Universal Music die ersten Alben zu günstigeren »Entdeckerpreisen« von 12,99 Euro in die Geschäfte, die künftig für weniger bekannte Künstler gelten sollen. Den Auftakt machen die CDs der Britpop-Band »Kaiser Chiefs« und des US-Trios »Flipsyde«.
Geplant ist daneben ein neues Billigformat für 9,99 Euro. Es soll für erfolgreiche Titel eingeführt werden und wie bei Taschenbüchern einige Zeit nach dem Erscheinen der teureren Startauflage zu haben sein.
Am 29. August will Konkurrent SonyBMG für zunächst 25 Titel das neue Format einer »DualDisc« auf den Markt bringen - eine Kombination aus CD und DVD für bis zu 19 Euro. Es bietet auf der einen Seite das normale Audioalbum, auf der anderen Seite eine DVD in besonderem Sound plus Videos oder Fotos.
Abspielbar soll die Neuerung auf fast allen Geräten sein. Ein schon im vergangenen Jahr eingeführtes Drei-Klassen-Modell soll zudem ausgeweitet werden. Ausgewählte Alben erscheinen dabei zeitgleich als Billig-CD ohne Cover für 9,99 Euro, Normal-Version zu 12,99 Euro und Premium-Ausgabe mit Extras für 16,99 Euro. Neuerscheinungen kosten im Schnitt 15 Euro.
Der Tonträgerabsatz in Deutschland war im ersten Halbjahr nochmals um 9,9 Prozent auf 68,7 Millionen Stück zurückgegangen. Besonders Singles und Kassetten verloren stark. CD-Alben im Handel konnten allerdings zum ersten Mal wieder zulegen. Die Musikbranche muss seit Jahren erhebliche Einbußen hinnehmen. Ihr machen vor allem CD-Kopien und ein Boom beim Herunterladen von Songs aus dem Internet zu schaffen.

Artikel vom 22.08.2005