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Helfer auf
Marienfeld
gefordert

Harmonisches Erlebnis

Bielefeld (uko). Die Bielefelder Rettungskräfte waren beim Papst-Besuch zum Weltjugendtag bis Sonntagabend im Dauerstress. Bei der größten Pilgerveranstaltung auf deutschem Boden wurden mehr als eine Million Menschen von den Helfern und Rettern aus ganz Nordrhein-Westfalen betreut.

Mit 60 Fahrzeugen waren Sonnabendmorgen mehr als 200 Kräfte aus der Region nach Köln gefahren, um speziell für die von Papst Benedikt XVI. geleitete Messe auf dem Marienfeld Hilfsdienste zu leisten. Für die Behandlung von bis zu 100 Patienten wurde ein Feldlazarett installiert, das dann in der Nacht zu Sonntag auch wirklich rege in Anspruch genommen wurde. »Es gab Kreislaufbeschwerden, Nierenbecken- und Blasenentzündungen«, sagte gestern Brandamtsrat Siegfried Niemann, der engen Kontakt zum stellvertretenden Berufsfeuerwehr-Chef Rainer Kleibrink in Köln hielt. Die medizinische Leitung der Ostwestfalen hatte Oberarzt Dr. Michael Korth.
Nach der gigantischen Messe auf dem Marienfeld bei Frechen kamen andere Aufgaben auf die Helfer aus Ostwestfalen zu. »Unsere Leute mussten psychologische und Lebenshilfe leisten. Viele Menschen waren nach den Strapazen einfach nur noch erschöpft. Sie wollten zum Bahnhof, wussten nicht, wie sie das Flugzeug zur Abreise erreichen konnten.«
Siegfried Niemann betonte, die Bielefelder Berufsfeuerwehr habe am Sonntag noch weitere Bereitschaftsreserven aus dem Raum Minden (20 Helfer) und dem Kreis Herford (60 Kräfte) aus den Betreuungseinheiten rekrutiert und auf den Weg nach Köln geschickt. Mit der Rückkehr der kompletten Mannschaft werde dagegen nicht vor Montagmittag gerechnet.
Rainer Kleibrink indes habe betont, daß der Papst-Besuch und der Weltjugendtag »ein phantastisches Erlebnis« für die vielen Helfer aus Ostwestfalen gewesen sei. Trotz der gewaltigen Ausmaße sei die Veranstaltung einfach nur harmonisch verlaufen. Siegfried Niemann: »Eine bessere Übung unser Leistungsfähigkeit konnten wir uns nicht vorstellen.«

Artikel vom 22.08.2005