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Junge Biologin
in den USA geehrt

Preis nach Bad Oeynhausen geholt

Bad Oeynhausen (WB). Doris Hendig (28), Biologin am NRW-Herzzentrum in Bad Oeynhausen, ist in den USA mit dem Wissenschaftspreis der Amerikanischen Akademie für Klinische Biochemie für ihre Forschung über eine Erbkrankheit ausgezeichnet worden.

Die Erbkrankheit heißt PXE. Sie führt zu einer Verkalkung elastischer Fasern im Körpergewebe, wodurch vor allem Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Krankheitsbild ist sehr diffus, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Die meisten Patienten leiden an Hautveränderungen und brüchigen Blutgefäßen, die durch die Verkalkung ihre Dehnbarkeit verloren haben. Häufig kommt es zu Blutungen im Bereich der Netzhaut, die zu einem Verlust des zentralen Sehvermögens und schließlich zur Erblindung führen können. Durch die Kalkeinlagerung in den Blutgefäßen leiden viele Patienten außerdem an Bluthochdruck und an der »Schaufensterkrankheit«.
Doris Hendig forscht seit zwei Jahren in der Arbeitsgruppe von Dr. Christian Götting im Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin am Herz- und Diabeteszentrum NRW an den Ursachen der seltenen Erbkrankheit Pseudoxanthoma elasticum (PXE). Erst vor kurzem hatten Wissenschaftler das sogenannte ABCC6-Gen auf dem menschlichen Chromosom 16 entdeckt, das mit der Entstehung von PXE in Verbindung gebracht werden konnte. Doris Hendig konnte erstmals neuartige Veränderungen in dem PXE-verursachenden Gen identifizieren. Die Arbeiten der Biologin wurden von einer Jury aus mehr als 830 internationalen Forschungsbeiträgen ausgewählt, die beim Weltkongress der amerikanischen Gesellschaft für Klinische Chemie (American Association of Clinical Chemistry, AACC) präsentiert wurden. Die Jahrestagung der AACC in Florida ist die weltweit größte Fachtagung für Laboratoriumsmedizin und wird von mehr als 10 000 Fachleuten besucht.

Artikel vom 22.08.2005