22.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Traum des TuS wurde Wirklichkeit

Kunstrasenplatz in Dornberg mit Sieg eingeweiht - Sport als Schmelztiegel für Kulturen

Dornberg (uko). Der Dornberger Traum ist Wirklichkeit geworden: Mit einer kleinen Feier und einem standesgemäßen 5:1-Sieg des Landesliga-Teams gegen Türk Sport hat der TuS Dornberg seinen neuen Kunstrasenplatz eingeweiht. Willy Epke - Motor, Initiator und Vater - pries den Platz auf dem Mühlenbrink als die »modernste Anlage eines Amateurclubs in Deutschland«.

Prominenz aus Politik und Verwaltung, des Bielefelder Sports und der Dornberger Vereine hatte sich Sonnabend trotz zum Teil strömenden Regens eingefunden, um mit dem TuS das neue Schmuckkästchen zu feiern. Bundestagsabgeordnete Lena Strothmann (CDU), Landtagsabgeordneter Rainer Lux (CDU), Stadtsportverbandsvorsitzender Uli Zimmer, Fußballkreisvorsitzender Horst-Dieter Knüppel, Sportausschußvorsitzender Andreas Rüter und selbstverständlich Mareile Hempelmann als Bezirksvorsteherin - sie alle waren gern gekommen und überzeugten sich von der Qualität des neuen Rasens.
Die Jahre von der Idee über die Planung bis hin zur Realisierung ließ Epke noch einmal Revue passieren. Dabei sparte er die Widerstände nicht aus, die sich gegen die Dornberger Pläne auch in Rat und Verwaltung der Stadt geregt hatten. Der ursprüngliche Ascheplatz sei »eine Zumutung« für Zuschauer und Spieler gewesen. Angesichts der Geldnot sei die Neuorientierung »unrealistisch« gewesen. Epke lobte den früheren zweiten Vorsitzenden des Vereins, Hans-Hermann Gockel, der entscheidende Kontakte geknüpft habe, jedoch: »Eine konstruktive, unkomplizierte Zusammenarbeit wurde leider nicht von allen Politikern unterstützt.«
Dabei sei die Vereinsarbeit - insbesondere die des TuS - der »Schmelztiegel für alle Schichten und Kulturen«. Hier in Dornberg werde nicht »nach Bankkonto oder Herkunft gefragt«, sondern würden »Freundschaften fürs Leben geschlossen«. Die Jugendlichen des Ortes säßen nicht »auf der Bahnhofstraße mit der Flasche oder der Spritze in der Hand«.
Ein wohlmeinender, nicht genannter Spender habe mit seiner großzügigen finanziellen Unterstützung letztlich für den Durchbruch der Finanzierung gesorgt, würdigte Willy Epke unter dem Beifall der Festgäste. Eine große Verantwortung sei dann die Auswahl des Rasens gewesen. Der TuS entschied sich für ein Produkt des französisch-deutschen Belagspezialisten Tarkett und bewies damit ein gutes Näschen: »Termingerecht und ohne Mängel« sei der Platz übergeben worden, eben rechtzeitig zum ersten Meisterschaftsspiel der Landesliga-Saison 2005/2006.
Faser und Kunstschicht des neuen Platzes sind ungewöhnlich, exzellent bespielbar und pflegeleicht - allerdings nicht pflegelos. Das Granulat - das sind 19 Kilogramm Sand und Gummi je Quadratmeter - muss geharkt und gefegt werden. Das Ersatzgranulat für die kommenden drei Jahre hat der TuS Dornberg im Schatten des Vereinshauses in dicken, weißen Säcken auf Halde stehen.
Auch Bürgermeister Horst Grube lobte »die modernste Anlage in ganz Deutschland«, denn »im Sport ist jeder Euro gut angelegt«. Er sprach indes die Probleme der Zukunft an, da in Sachen Unterhaltung und Pflege »frühere Standards« aufgrund des klammen Stadtsäckels »nicht gehalten werden können«. Horst Grube lobt daher die Entschlossenheit der Verantwortlichen des Vereins: »Wir sind froh, in Dornberg einen Verein zu haben, der sehr engagiert die Sache in die Hand genommen hat.«

Artikel vom 22.08.2005