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Alle warten
auf Lincoln

Schalke ganz schwach

Gelsenkirchen (dpa). Er war gar nicht dabei, und dennoch stand der Brasilianer Lincoln nach dem enttäuschenden 1:1 (0:1) des FC Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach im Mittelpunkt.

Denn die Sehnsucht nach der Rückkehr des Spielmachers wird nach dem ersten Punktverlust des Vizemeisters in der neuen Saison immer größer. Geradezu symbolträchtig war die Geste von Rudi Assauer. Der Manager haute dem auf der Tribüne neben ihm sitzenden Lincoln nach einem von Lewan Kobiaschwili in die Gladbacher Mauer geschossenen Freistoß auf die Schulter und raunte ihm zu: »Das ist der Unterschied. Du hättest den reingemacht.«
Dennoch stellte Assauer klar, dass das Fehlen des brasilianischen Fußball-Künstlers, der wegen seiner Spuckattacke im Ligapokal die ersten drei Bundesligaspiele sowie das Pokalspiel in Bremerhaven verpasste, kein Alibi für die Mannschaft sein dürfe.
»Wir haben elf Profis auf dem Feld, die dafür abgestellt sind, für Schalke 04 gut zu spielen. Wenn wir nur auf Lincoln angewiesen sind, müssen wir den Laden schließen«, maulte Assauer, der dem Rest der Truppe allerdings kein gutes Zeugnis ausstellte: »Wir haben einfach schlecht gespielt. Es war keine Linie zu erkennen.« Trainer Ralf Rangnick vermisste nicht nur den im nächsten Spiel zurückkehrenden Lincoln, sondern auch den unbedingten Willen, »die Gier, den Ball über die Linie zu bringen«. Sein Kollege Horst Köppel war mit dem Punkt einverstanden: »Wir haben uns sehr gut verkauft. Das Unentschieden ist dick verdient.«

Artikel vom 29.08.2005