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»Wir werden
auch verlieren«

Magath warnt nach dem Traumstart

München (dpa). Drei Spiele, elf Tore, neun Punkte - nach dem 500. Bundesliga-Heimsieg herrschte beim deutschen Fußball-Rekordjäger FC Bayern München tiefe Zufriedenheit über den eigenen perfekten Saisonstart und die Punktverluste der erstmals gestrauchelten Meister-Verfolger.

»Wenn ich die Ergebnisse betrachte, hat bei Bremen und Schalke vielleicht schon die Champions League eine Rolle gespielt«, kommentierte Felix Magath süffisant die unerwarteten Patzer der größten Titelkonkurrenten. Die Vorfreude auf große Europapokalabende gegen den AC Mailand oder FC Barcelona hätten bei Schalke und Bremen offenbar die Konzentration auf den Liga-Alltag negativ beeinflusst, mutmaßte Magath. Seine »erfahrene Mannschaft« erfüllte dagegen beim 3:0 (0:0) gegen Hertha BSC zwar weitgehend glanzlos, aber ganz souverän ihre Pflicht.
»Aber ab jetzt geht es erst so richtig zur Sache, und wir werden in der Phase mit Länderspielen und Champions League auch mal das eine oder andere Spiel verlieren«, warnte Magath: »Dass wir nach drei Spielen, davon zwei daheim, mit neun Punkten dastehen, ist nicht ungewöhnlich.«
Auch Manager Uli Hoeneß erwartet keinen Alleingang zum 20. Meistertitel: »Jetzt fängt die Champions League an, und nach Partien gegen Juventus Turin, Rapid Wien und Brügge werden auch die Bundesligaspiele für uns dann viel schwerer sein.«
Ohne die Konzentration auf das Hauptziel Champions League jedoch ist die Bundesliga keine Herausforderung mehr für das Star-Ensemble, das auch den Umzug in die Allianz Arena mit Bravour gemeistert hat. »Diese tolle Atmosphäre hilft den Spielern«, hat Magath schon erkannt. Wie beim 3:0 zum Saisonstart gegen Borussia Mönchengladbach mussten sich die 66 000 Zuschauer lange Zeit mit einer Durchschnittsleistung begnügen. Erst nach dem abgefälschten Freistoßtor von Michael Ballack (47.), das Hertha-Coach Falko Götz als »Knackpunkt« der Partie bezeichnete, setzten die Münchner ganz zum Schluss noch zwei Glanzpunkte mit dem Kopfballtreffer von Edel-Joker Mehmet Scholl (85.) und dem Traumsolo des nun schon sechsfachen Saisontorschützen Roy Makaay (87.).

Artikel vom 29.08.2005