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Schweinsteiger
und Podolski
wieder im Kader

Lincoln will einen deutschen Pass

Hamburg (dpa). Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger kehren nach ihrer »Erholungspause« gegen die Niederlande in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zurück. Assistenztrainer Joachim Löw kündigte an, dass die beiden Jungstars für die Länderspiele am 3. September in der Slowakei und vier Tage später gegen Südafrika nominiert werden sollen.

»Es ist geplant, dass Lukas und Bastian wieder zum Kader gehören«, sagte Löw. Voraussetzung sei, »dass Schweinsteiger nach seinen Achillessehnen-Beschwerden wieder fit ist«. Dem Kölner Podolski bescheinigte Löw, der den Pokal-K.o. des Bundesligisten in Offenbach live verfolgte: »Er hat sich körperlich eindeutig verbessert.« Bundestrainer Jürgen Klinsmann will am Mittwoch das Aufgebot benennen.
Seit gestern steht ein ganz neuer Name für das Trainerteam zur Diskussion. Der Brasilianer Lincoln (26) vom FC Schalke 04 bot via »Bild am Sonntag« die Einbürgerung an, weil er keine Chancen mehr sieht für eine Berufung in die Auswahl seines Heimatlandes. »Ganz ehrlich, früher wäre das für mich nie denkbar gewesen. Aber das ist jetzt anders. Wenn Klinsmann mich einladen würde, wäre das sofort aktuell. Die deutsche Nationalmannschaft ist jetzt wirklich ein Thema für mich«, sagte Lincoln, der allerdings keine deutschen Vorfahren vorweisen kann.
Dies war allerdings auch beim gebürtigen Südafrikaner Sean Dundee der Fall, der 1995 auf Betreiben des damaligen Bundestrainers Berti Vogts eingebürgert wurde, aber nie für die Nationalmannschaft zum Einsatz kam. Für Löw zu Lincolns Antrag: »Es gibt im Moment keinen Grund, so etwas zu kommentieren«
Derweil hat der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger den Bundestrainer aufgefordert, sich frühzeitig zu äußern, ob er auch nach der WM im nächsten Jahr im Amt bleiben will. »Ende Oktober sollten wir uns zusammensetzen. Er weiß, dass der Verband, das Präsidium und ich dann ein Signal brauchen.« Sollte Klinsmann absagen, könnte er sich auch Löw als künftigen sportlichen Leiter vorstellen: »So ein Mann kann immer und überall in der ersten Reihe stehen.«
Von Klinsmanns Zukunftsplanung hängt nach Zwanzigers Einschätzung auch die Entscheidung über den künftigen Sportdirektor ab, über den das DFB-Präsidium am Freitag beraten will. »Klinsmann ist unser erster Ansprechpartner. Der Dreiklang zwischen Bundestrainer, Manager und Sportdirektor muss zusammenpassen«, meinte Zwanziger, der die neue Planstelle langfristig bis 2010 besetzen will.
Möglichst früh soll auch der bis zur WM befristete Vertrag mit Manager Oliver Bierhoff verlängert werden. Zwanziger zu diesem Thema: »Hier werden die Gespräche bald stattfinden.«

Artikel vom 22.08.2005