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Flüge zur ISS
knapp und teuer

USA und Europa sollen zahlen

Moskau (dpa). Durch die Stilllegung der US-Raumfähren um ein weiteres halbes Jahr werden Flüge zur Internationalen Raumstation ISS für Amerikaner und Europäer knapp und teuer.
Die »Discovery« soll im März wieder in Richtung ISS starten. Foto: dpa

Von 2006 an werde sich Russland seine Transportleistungen bezahlen lassen, sagte der Sprecher der Raumfahrtbehörde Roskosmos. Roskosmos werde alle Verträge bis Ende des Jahres einhalten.
Diesen Plänen nach werde am 1. Oktober ein Sojus-Raumschiff mit der neuen Langzeitbesatzung William McArthur (USA) und Waleri Tokarew (Russland) zur ISS starten. Als dritter Mann werde der amerikanische Weltraumtourist Greg Olsen für zehn Tage ins All fliegen.
Außerdem sei für September ein Progress-Versorgungsflug vereinbart.
Für die übernächste Langzeitmission von März 2006 an plante Roskosmos zunächst keinen Amerikaner ein und nominierte die Russen Pawel Winogradow und Dimitri Kondratjew. Der dritte Startplatz für einen Kurzaufenthalt könne an eine andere Raumfahrtagentur oder einen Touristen verkauft werden, sagte Programmleiter Alexej Krasnow. Er erwartete eine Erleichterung bei der ISS-Versorgung durch den für 2006 geplanten Start des europäischen Frachters ATV »Jules Verne«.
Die ISS-Raumfahrer Sergej Krikaljow und John Philips ließen bei einem Außeneinsatz in der Nacht zum Freitag die Station fünf Stunden unbesetzt. An der Außenseite der Station montierten sie eine Kamera, die 2006 die Annäherung der »Jules Verne« beobachten soll. Zugleich bauten sie das deutsch-russische Experiment Matroshka ab.
Die Puppe, eine Nachbildung des menschlichen Oberkörpers, hatte anderthalb Jahre lang Weltraumstrahlung eingefangen. Ihre Strahlungsmessgeräte sollen im Oktober auf die Erde zurückgebracht und ausgewertet werden.

Artikel vom 20.08.2005