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Die Kirche wird zum WM-Spielort


Hannover (dpa). Die Kirche öffnet ihre Tore für Fußballfans. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland können die WM-Spiele in bis zu 16 000 Kirchen und Gemeindehäusern gezeigt werden. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat nach Angaben ihres WM-Pfarrers Hans-Georg Ulrichs die kostenlosen Übertragungsrechte für nicht-kommerzielle Anbieter vom TV-Rechteinhaber Infront erhalten. Während des Turniers sind zudem ökumenische Gottesdienste mit mehreren 10 000 Teilnehmern zu WM-Beginn in München und zum Abschluss in Berlin geplant.
Der Fußball-Weltverband FIFA und Infront erlaubt es Veranstaltern, die kein Eintrittsgeld erheben und nicht auf andere Weise kommerzielle Ziele verfolgen, alle 64 WM-Spiele zu zeigen. Diese Regelung gilt für Kirchen, Schulen, Vereine, Städte und Gemeinden. Zur Refinanzierung der Organisationskosten dürfen Kommunen zudem Standflächen für den Verkauf von Esswaren und Getränken ohne Auflagen vergeben.
Für WM-Pfarrer Ulrichs, der in seiner Jugend für Concordia Ihrhove in Ostfriesland stürmte und jetzt für die badische Pfarrerauswahl kickt, sind TV-Übertragungen in Gotteshäusern Teil der WM-Gemeindearbeit. Grundlage ist der Ausspruch des EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, der Fußball als »ein starkes Stück Leben«, bezeichnete.

Artikel vom 20.08.2005