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Benedikt weist den Weg

Es gibt ein Jenseits des Events


Frenetischer Jubel und »Event« sind nicht alles. Schon der zweite Tag Papst Benedikts XVI. beim Treffen der Weltjugend in Köln zeigte das. Die christliche Erfahrung, dass aus Gemeinschaft Kraft für die weniger leichten Seiten des Daseins erwächst, leben Hunderttausende einem Millionen-Publikum in aller Welt vor. Das Oberhaupt der katholischen Kirche stellte sich dem Verbrechen der Shoa, der Ungeduld der Jugend, der Sorge um den Priesternachwuchs und dem Dialog mit der hohen Politik.
Ein Riesenprogramm an einem Tag: Frühmesse und ein Mittagsmahl mit jungen Leuten, ein intensives, fast privates Gespräch mit dem Bundespräsidenten, die historische Begegnung in der Synagoge und der Empfang christlicher Kirchen.
Das waren nicht einfach nur abzuarbeitende Termine, sondern auch sinnbildliche Stationen seiner Pilgerschaft. Dem Priesternachwuchs aus 88 Ländern (und nicht dem Opus Dei) zeigte er sich in St. Pantaleon besonders verbunden. Sie würden ausgesendet, um geweihte Diener Christi zu sein, sagte. Jeder werde als eine andere Art von Christus zu den Menschen zurückkehren.
Das soll am Sonntag dann auch für alle Pilger gelten. Jeder wird etwas mitnehmen in seine Welt. Das Bild der Heiligen Drei Könige bleibt dabei die zentrale Botschaft. Schon auf der Heimreise mussten sie sich mit Gefahren, Mühen, Verirrungen und Zweifeln auseinandersetzen. Reinhard Brockmann

Artikel vom 20.08.2005