Julia Stembergers viele Rollen - kämpferisch in »Eine Liebe in Afrika«
Von Monica Brauen ARD, Samstag, 20.15 Uhr und 22.05: Kaum eine Schauspielerin ist so wandelbar, so vielseitig wie Julia Stemberger. Als biedere Ehefrau machte Regisseur Dieter Wedel sie 1995 bekannt in »Der Schattenmann«.
In »Der König von St. Pauli« überzeugte die gebürtige Wienerin dann als sexy Stripperin. Und in dem Zweiteiler »Eine Liebe in Afrika«, den die ARD an diesem Samstag in voller länge zeigt, besteht sie an der Seite Heiner Lauterbachs - er spielt einen anglikanischen Bischof in Südafrika - als kämpferisch Liebende. Das TV-Melodram aus dem Jahr 2002 sahen bei der Erstausstrahlung sieben Millionen Menschen. Ihre Vielseitigkeit lebt Julia Stemberger nicht nur vor der Kamera aus. So veranstaltet die 40-Jährige »nebenbei« nicht nur Liederabende, sondern gleich ein ganzes Festival: Vom 2. bis 10. September 2005 finden zum mittlerweile siebten Mal östlich von Salzburg die »Mondseetage« statt. Ein Musik- und Literatur-Spektakel, das sich in diesem Jahr um Franz Schubert rankt. Gemeinsam mit ihrem Ex-Mann, Violinist Christian Altenburger, hat sie die Intendanz übernommen.Ê Privat gehen die beiden nach sieben Ehejahren mittlerweile getrennte Wege. Doch um ihre Tochter Fanny (5) kümmern sie sich gemeinsam: »Wir leben zwar nicht unter einem Dach. Aber sie erlebt uns als für sie sorgend. Sie ist emotional rund«, sagt die Mutter. Außerdem springen bei Bedarf sowohl die Großeltern als auch die Schwester und Schauspiel-Kollegin Katharina als Mama-Ersatz ein: »Wir wohnen in Wien nur ein paar Gehminuten voneinander entfernt«, verrät Stemberger. Ihre Familie geht ihr über alles. »Unser Humor verbindet uns. Wir lachen sehr viel zusammen.« Selbst gemeinsam auf der Bühne zu stehen ist kein Stress, sondern ein Genuss, den sie sich zwischen ihren Drehs immer mal wieder gönnt. Nur viel Zeit für solche »Vergnügen« bleibt momentan nicht: Gerade hat Julia Stemberger drei Fernsehfilme und einen »Tatort«-Krimi abgedreht, da stehen bereits die nächsten Projekte ins Haus. In München spielt sie in einer »Siska«-Episode die Hauptrolle, im Oktober beginnt der Dreh mit Harald Krassnitzer und Aglaia Szyszkowitz in Wien. »Freundinnen« heißt der Film von Regisseur Xaver Schwarzenberger. Seit 20 Jahren arbeitet Julia Stemberger nun schon als Schauspielerin. Aber Langeweile und Frust sind ihr fremd: »Der Beruf hält mich schön auf Trab«, freut sie sich. Klar, dass sie sich disziplinieren und in Form halten muss mit Diäten und Gymnastik. Aber die Mühe lohnt sich: »Wenn ich älteren Kollegen begegne, die ihr Leben lang gewohnt waren, Texte zu lernen, dann sind das ganz wache Leute«, verrät Stemberger. Das macht ihr Mut und gibt Zuversicht. Und falls es mal nicht so gut laufen sollte, dann widmet sie sich ganz ihrer Tochter. »Die ist nämlich großartig gelungen«, sagt die Mutter mit ehrlichem Stolz.
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