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Feiner Freistoß-Treffer beflügelt
den Offensivdrang der Gäste

Oberliga-Duell der Absteiger: DSC Arminia II - Borussia Dortmund II 0:2

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias Amateure sind offensichtlich noch nicht in der Oberliga angekommen. Im Duell der Regionalligaabsteiger unterlag der Bielefelder »Ausbildungsbetrieb« gestern den Dortmunder Borussen im Brackweder Stadion mit 0:2. »Unsere Niederlage war verdient«, räumten die enttäuschte DSC-Trainer Igor Lazic und Michael Piwowarski ein.

Pech für Arminia, dass Rechtverteidiger Nils-Christian Schmidt schon nach fünf Minuten mit einer langen Risswunde am Kopf ausscheiden musste. Seine Position nahm fortan Furat Sansar ein. Im zentralen offensiven Mittelfeld setzte das Trainergespann zunächst auf Rhida Skhiri, während Regisseur Christian Wieczorek den linken Flügel bearbeiten sollte. Diese Taktik ging nicht auf. Skhiri behauptete zu wenig Bälle und Wieczorek, der später vor der Abwehr agierte, schien sich an der Seitenlinie auch nicht wohlzufühlen. Das Ergebnis war nicht zu übersehen. Gegen die kompakte Dortmunder Defensivabteilung fanden die Arminen kein probates Mittel.
Die einzige Chance vergab Rhida Skiri nach 25 Minuten. Nach Dudas Flanke zögerte er zu lange mit dem Abschluss, so dass die BVB-Abwehr noch »ein Bein« dazwischen brachte.
Der Dortmunder Führungstreffer fiel sozusagen aus heiterem Himmel. David Solja schlenzte einen Freistoß aus gut 22 Meter über die Mauer ins lange Eck. U 19-Keeper Daniel Riemer, der kurzfristig für Pascal Formann (saß bei den Profis in Magdeburg auf der Bank) einspringen musste, hatte keine Abwehrchance.
Kurz vor dem Pausenpfiff fiel praktisch schon die Entscheidung. Der sehr dynamische David Solja marschierte mit dem Ball durchs Mittelfeld. Weil er nicht angegriffen wurde, zog er einfach ab und wieder hatte Keeper Riemer das Nachsehen. »So ein Treffer darf einfach nicht passieren«, ärgerten sich Lazic und Piwowarski.
Nach dem Seitenwechsel verwaltete Dortmund nur noch das Ergebnis. Die »blauen« Platzherren mühten sich zwar redlich, aber außer einem »Schüsschen« von Martin Karwot brachten sie BVB-Schlussmann Sören Pirson nie in Gefahr. Diese Tatsache erfreute vor allem den Borussen-Coach Theo Schneider. »Vor dem Spiel hatten wir viel Respekt vor Ar-minia. Weil wir aber die Räume eng gemacht und das Mittelfeld gut zugestellt haben, brannte dort herzlich wenig an.« Allerdings gab der ehemalige Dortmunder Profi und Bielefelder Oberligaspieler auch zu: »Der Treffer durch die Standardsituation war für unseren Sieg sicher hilfreich.«
Dennoch wirkten die Gäste weitaus reifer und robuster in den Zweikämpfen. »Sieben, acht Spieler trainieren immer bei den Profis. So will es das Konzept von Chefcoach Bert von Marwijk«, erklärte Theo Schneider. Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist sein Team nahezu optimal gestartet. Arminia wartet dagegen noch immer auf den ersten Sieg. Klartext sprach gestern nur »Benjamin« Nils Fischer: »Es reicht nicht, wenn bei uns nur alles schön geredet wird.« Alle Achtung: Der 18-Jährige hat Recht!

Artikel vom 22.08.2005